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Video Gaming hat positiven Einfluss auf eure Fähigkeiten
Lange haben wir darauf gewartet, nun ist es amtlich: Wissenschaftliche Studien haben nun nachgewiesen, dass Videospiele einen positiven Einfluss auf Fähigkeiten im Berufsleben haben können.
Die Studie „Good Gamers, Good Managers“ aus dem Jahr 2020 zeigt am Beispiel von „Civilization“, dass gute Civilization Spieler ausgeprägte Management Fähigkeiten entwickeln können. Eine ältere Studie aus 2017 zeigte bereits, dass Spieler mit einem hohen IQ üblicherweise eine sehr gute Performance in MOBAs (Multiplayer Online Battle Arenas Spiele wie League of Legends oder DOTA II) – nachzulesen in „Exploring the relationship between video game expertise and fluid intelligence“. Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass das gemeinsame Team Gaming einen positiven Einfluss auf die Team Performance (+20% ) haben kann – siehe „Team Video Gaming for Team Building: Effects on Team Building“.
Der Shopify CEO Tobi Lüdtke vertritt diese Meinung ebenfalls sehr prominent – neben gelegentlichen Twitch Streams, in denen er selbst Starcraft II spielt – erzählt er in Beiträgen und Podcasts davon, dass er bei der Auswahl neuer Mitarbeiter darauf achtet, ob und welche Spiele die Bewerber spielen. Zu seinen Favoriten zählt neben Starcraft II das Aufbauspiel „Factorio“.
Civilization VI ist bei Steam übrigens aktuell im Angebot…
zum Artikel „How Playing StarCraft Can Teach You About Startups and Life“
Gaia-X offiziell gegründet – Alternative Anbieter aus Europa & Co.
Gaia-X wurde zum Ende Januar 2021 nun offiziell gegründet – und zwar als internationale Non Profit Organisation unter belgischem Recht (Gaia-X AISBL).
22 Gründungsmitglieder haben die Gründungsdokumente unterschrieben, über 200 weitere Beitrittsanfragen entscheidet der Vorstand im März dieses Jahres. Zu den Gründungsunternehmen gehören aus Deutschland beispielsweise BMW, Bosch, DE-CIX, Deutsche Telekom, Fraunhofer-Gesellschaft, PlusServer, SAP und Siemens.
Die Chance von Gaia-X liegt vor allem in der Standardisierung der Angebote – können Hoster wie Telekom, OVH, PlusServer & 1&1 sich auf Standards zum Betrieb von Workload einigen, so kann man seine Daten einfacher zwischen den europäischen Anbietern migrieren und Multi-Cloud Szenarien realisieren.
Natürlich gibt es neben den großen 3 Hyperscalern noch unzählige Alternativen. Der Cloudcomputing-Insider fasst diese in einer Artikelserie zusammen. Die europäischen Anbieter Fabasoft, OwnCloud und SysEleven werden im aktuellen Beitrag behandelt. SysEleven ist beispielsweise seit 2007 am Markt und seit 2018 Mitglied der Cloud Native Computing Foundation (CNCF).
Währenddessen vervierfacht der Bund in 2020 seine Microsoft Kosten – auf 178 Millionen Euro pro Jahr – und Volkswagen intensiviert ebenfalls die Zusammenarbeit mit Microsoft, um das Fahrzeug Betriebssystem VW.OS in Zukunft schneller entwickeln zu können (Quelle: spiegel.de). Es ist also Zeit, sich die Alternativen genauer anzuschauen.
zum Artikel „Gaia-X wird offiziell gegründet“
Das Ende der OTRS Community Edition – Znuny Fork und Alternativen
OTRS ist ein bald 20 Jahre altes Ticketsystem. Bis 2018 war die Open Source Version die einzige Version, man konnte bei der Firma OTRS Support erwerben oder Features entwickeln lassen. 2018 wurden die Versionen dann aufgetrennt – in eine Community Edition und eine kostenpflichtige On-premise und Cloud Variante. Als Weihnachtsgeschenk hat OTRS dann am 23.12.2020 via Changelog mitgeteilt, den Support der „OTRS Community Edition“ zum 1.1.2021 einzustellen. Eine Version 7 wird es – laut aktuellem Stand – nicht als Community Edition geben. Verwendet man nun noch die 6er Version der Community Edition – so ist das ein Security Risiko.
Znuny, eine Firma des initialen OTRS Gründers Martin Edenhofer, bot schon seit längerem kostenpflichtige Add-ons und Support für die Community Edition an. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der Form der Znuny GmbH nun einfach „Znuny“ heißt. Man hat vor, die aktuelle Version für mindestens 2 Jahre zu supporten.
Der Fall zeigt mal wieder, dass man bei intensiver Verwendung von Open Source Software auf alles vorbereitet sein muss, und keinesfalls davon ausgehen kann, dass es die Software für immer und ewig kostenlos gibt. Support kaufen, Spenden oder in größerem Stil contributen hilft hier auf jeden Fall weiter. Sucht ihr nach Alternativen zu OTRS, so schaut euch mal den Request Tracker (RT) oder die moderne Variante Zammad an – Zammad hat beispielsweise einen Importer für OTRS.
zum Artikel bei Geeker’s Digest
Pi-hole, Clubhouse, Bloomberg und 15 Minuten Ruhm
Pi-hole ist ein Open Source DNS Ad/Tracking Blocker, der alle Devices in eurem Heimnetz schützen kann. Pi-hole hat mir in den letzten 2 Wochen zu „15 Minuten Ruhm“ verholfen, aber Reihe nach:
Clubhouse ist eine Drop-In Audio App, die aktuell ziemlich gehyped wird. Facebook, Twitter und auch Linkedin sollen bereits an Kopien von Clubhouse arbeiten. Ich selbst wurde über den Doppelgänger Tech Podcast und deren Telegramm Einladungswelle darauf aufmerksam….
Irgendwann gab es dann Gerüchte, dass die App eine chinesische SaaS Plattform namens Agora für die Audio Funktion nutzen solle – irgendwie konnte das aber keiner nachweisen. Das t3n Magazin hatte hierzu auf Twitter gefragt, ob jemand genaueres zu Agora und Clubhouse wisse – ich hab beim Öffnen der App dann einfach mal in Pi-Hole geschaut, was die App so treibt. Und siehe da, betritt man einen Clubhouse Raum, macht die App diverse DNS Calls zu Agora. Mehr habe ich dazu nicht gemacht, die meisten von euch hätten das sicherlich auch gekonnt.
Das t3n Magazin hat daraus eine kleine Story gemacht, in der sie mich dankender weise erwähnt haben. Irgendwie ist eine Bloomberg Redakteurin darüber gestolpert und hat mich auf twitter zu den Details befragt. Habe exakt erklärt, wie man das nachstellen kann (Pi-hole, Charles proxy, etc), und dass Personen wie beispielsweise der Thomas hierzu sehr viel mehr Details recherchiert haben. Scheinbar war ich aber der einzige, der bei der Redakteurin angebissen hat. Die Nachrichten dazu könnt ihr nun bei Bloomberg (Paywall) oder bei Yahoo Finance lesen. Dummerweise habe ich keine Aktien gekauft, denn Agora ($API) schießt aktuell in die Höhe.
Wie dem auch sei, Pi-hole kann ich euch so oder so ans Herz legen, neben dem Blocken der ganzen Tracker und Co., könnt ihr diverse Devices vom „nach Hause telefonieren“ abhalten (Sonos, Samsung TVs,…) und spart bei all euren Mobilgeräten eine Menge Akkulaufzeit, denn Online Werbung kostet teilweise richtig CPU Zeit/Strom.
💡 Link Tipps aus der Open Source Welt
k6.io – Open Source load testing
Wer auf der Suche nach einem modernen Last Generator ist, der wird bei k6.io fündig. Die Tests werden in Javascript geschrieben und können lokal oder in der Cloud ausgeführt werden. Neben HTTP/1.1 und HTTP/2 könnt ihr mit k6.io WebSocket und gRPC Verbindungen testen. Von Chrome/Chromium generierte .har Files könnt ihr einfach in k6 Skripte umwandeln. Einen Vergleich mit anderen Load Testing Tools haben die Entwickler ebenfalls gemacht.
Eine Anbindung euer CI/CD Umgebung ist ebenfalls möglich, egal ob ihr GitHub, Gitlab oder CircleCI verwendet.
https://github.com/loadimpact/k6
cuttlefish – Open Source Mailgun/Sendgrid Alternative
Open Source Newsletter Systeme gibt es fast wie Sand am Meer. Schwieriger ist das Thema transaktionale E-Mails – zum Beispiel für den Versand von Anmelde/Bestellbestätigen. Cuttlefish.io könnte dieses Problem für euch lösen.
Ihr könnt Cuttlefish API basiert ansteuern, eure Statistiken prüfen oder einfach euer Bounce Handling konfigurieren. Das Projekt wird übrigens von der OpenAustralia Foundation unterstützt.
https://github.com/mlandauer/cuttlefish
Trivy – Open Source Vulnerability Scanner für Container
Trivy ist ein Vulnerability Scanner für Container, Betriebssysteme und Applikationen. Er gleicht dabei öffentliche Security Advisories mit installierten Paketen ab oder prüft eure Container bereits während des Buildvorgangs.
Idealerweise verbaut ihr Trivy schon in euren CI/CD Systemen und rollt Container mit einer höheren Score gar nicht weiter aus.
Neben den bekannten Betriebssystemen RedHat/CentOS, Ubuntu und Debian kann Trivy Ruby Gemfiles, Python, PHP, NodeJS, Rust und .NET Abhängigkeiten einlesen und gegen Advisories testen. Weitere Infos zu Scan Möglichkeiten findet ihr hier. Einen Vergleich mit anderen Scan Engines (Clair; Quay, Docker Hub & GCR) findet ihr ebenfalls auf GitHub.
https://github.com/aquasecurity/trivy
Jina – neurale Open Source Suche in der Cloud
Jina ist ein Open Source Framework für multi-modale Suchanfragen, beispielsweise für Text, Bilder, Video und Audio.
Dabei integriert sich Jina in bereits vorhandene Frameworks und Bibliotheken, wie beispielsweise TensorFlow oder PyTorch. Falls ihr mit dem Text bisher gar nichts anfangen könnt, geht es euch wie mir. Schaut euch mal die „Covid-19 Chat“ Demo an, dann wird eventuell klarer, was mit Jina alles möglich ist.
Die Firma dahinter hat übrigens ein Office in Berlin und suchen dort einige neue Kollegen.
https://github.com/jina-ai/jina/
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