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OVH Datacenter on Fire – Backup vs. Restore
Der französische Hostinganbieter OVH ist mit aktuell über 100.000 Server der größte europäische Hoster am Markt. Wie viele von euch mitbekommen haben, hat ein Feuer am 10. März große Teile des Rechenzentrums in Straßburg zerstört (Location SBG).
Glücklicherweise ist niemand zu schaden bekommen, der Schaden im Datacenter ist jedoch immens. Viele Seiten sind aktuell noch immer nicht erreichbar und der Hoster bemüht sich intensiv um Fallback Lösungen.
Der CEO von OVG, Octave Klaba, nimmt auf Twitter ausführlich zu den Vorfällen Stellung und erläutert transparent den Wiederanlaufplan. Laut diversen Quellen auf Twitter gab es teilweise keine sonst übliche Sprenkleranlage, oder werden mit Holz/Holzböden gebaut.
Datacenterknowledge.com hat Bilder und ein Video zum Vorfall verlinkt, man sieht auf den Bildern deutlich, dass der zerstörte Teil aus Containern besteht. Auf Reddit findet sich ein Thread mit über 450 Kommentaren zu dem Vorfall. Dort wird viel diskutiert und auf „Disaster Recovery Pläne“ hingewiesen.
Habt ihr Daten in der Cloud? In einem anderen RZ? Selbst zu Hause empfiehlt sich die 3-2-1 Rule für Backups. Im Worst Case benötigt ihr 3 Datenkopien, damit ihr sicher seid.
Ein Backup, besser zwei auf unterschiedlichen Medien, habt ihr vor Ort im Datacenter. Eine dritte Kopie befindet sich Offsite oder in einer zweiten/dritten Cloud. Für private und kleinere Serverlandschaften empfiehlt sich die OpenSource Backup Lösung „Restic“.
Ein letzter Hinweis: „Alle wollen Backup, keiner will Restore“ – ihr solltet eure Backups regelmäßig restoren um ihre Konsistenz und den Restore Prozess selbst zu testen.
FAZ Artikel zum OVH Datacenter Brand
Stolpersteine bei Cloud Migrationen
Die Cloud Native Computing Foundation hat die „Top 5 cloud-to-cloud migration woes“ zusammengestellt. Einige der Punkte gelten auch für OnPremise → Cloud Migrationen und sind in jedem Fall einen Blick wert.
Ein großer Kostenpunkt sind häufig die Traffic-Kosten, und hier unterscheiden sich die 3 großen Player deutlich – weswegen man häufig auch einen Blick auf die Kleineren werfen sollte. Zudem sind viele Produkte nicht vendor-neutral und erlauben so keine einfache Migration zwischen Cloud Plattformen.
Man sollte sich daher gut überlegen, wie tief man sich in die Fänge des Anbieters begibt. Nur weil eine API/Service „S3 kompatibel“ ist, heißt das nicht, dass bei Cloud B alles wie zuletzt bei Cloud A funktioniert.
Für Lösungen für ein Deployment, Continuous Integration, Monitoring, Alerting und Log Management sollte man sich daher neutrale Lösungen suchen. Sonst kann man nicht von der Flexibilität der Cloud-Anbieter profitieren. Zuletzt sind Kosten immer ein Thema, ob eine Migration sich lohnt, muss immer im Detail betrachtet werden – sofern es eine Rolle spielt.
Dave Magot liefert in seinem Beitrag „3 Things to know when moving to public cloud“ weitere beachtenswerte Punkte. Von traditionellen Tools (Bsp: CMDB) kann man sich verabschieden, alles dreht sich um Infrastructure as Code.
Um eine robuste Infrastruktur in der Cloud zu bekommen, muss man diverse Paradigmen beachten. Für Googles SRE Kultur sind dies beispielsweise die „Four Golden Signals“: Latenz, Fehlerrate, Auslastung und Traffic.
Für Dave ist der größte Vorteil von Public Clouds deren Flexibilität – nicht das Thema Kosten. Eine Kostenreduktion erreicht man nur, wenn man seine Software, Prozesse und Tools entsprechend anpasst.
Zu guter Letzt: Versteht man seine Applikation OnPremise nicht, so versteht man sie in der Cloud erst Recht nicht.
CNCF Blog: CTO headaches: Top 5 cloud-to-cloud migration woes (and how to solve them!)
15 Jahre AWS – Dossier in der Seattle Times
Die Seattle Times widmet dem 15-jährigen Jubiläum von AWS ein Dossier. Heute vor 15 Jahren, am 15. März wurde AWS in seiner initialen Form veröffentlicht. Man mag sich nicht mehr genau erinnern, aber AWS startet tatsächlich mit dem „Simple Storage Service“ S3, nicht mit den virtuellen Maschinen EC2. Eine Timeline der Releases findet sich bei Wikipedia.
Für viele Nutzer sei die Object Storage Technologie S3 damals ein Game Changer gewesen. Heute werden über 100 Billionen Dokumente in Amazon S3 gespeichert, eine über 100-fache Steigerung des Wertes von 2012. Das Technology Blog „The Protocol“ berichtet ebenfalls ausführlich über die Vorteile der Nutzung von AWS S3, beispielsweise kommt S3 auch bei der Entwicklung des COVID-19 Impfstoffs von Moderna zum Einsatz.
Der CTO von AWS, Werner Vogels, beschrieb einmal AWS als „Lego der IT-Welt“. Das trifft es ganz gut, denn die Vielzahl an Services und Produkte ist so zahlreich und teilweise durcheinander wie ein Lego Haufen im Zimmer meiner Kinder.
Schmunzelecke
Ein russischer ISP bekam den Auftrag, Twitters URL Shortener „t.co“ zu sperren. Die Regex war wohl nicht so optimal, denn es wurde gleich „rt.com“ mit geblockt – https://arstechnica.com/gadgets/2021/03/a-russian-isp-confirms-roskomnadzors-twitter-blocking-blooper/
Rebellion der Maschinen – Diverse aktuell Roomba Modelle „drehen“ aktuell ein wenig durch: – https://www.theverge.com/2021/2/24/22299346/irobot-roomba-update-issues-vacuums-fix-several-weeks
💡 Link Tipps aus der Open Source Welt
Restic – OpenSource Backup
Restic ist eine Backup-Lösung für Linux, Mac, BSD und Windows. Die Installation erfolgt über ein einfaches Binary und das Tool selbst ist kinderleicht zu bedienen. Als Backup Location könnt ihr ein lokales Filesystem, S3, Minio, SFTP, Wasabi, Backblaze und mehr verwendet werden. Zudem könnt die Backups verschlüsseln & verifizieren.
Schaut bei Interesse einfach mal in der Dokumentation vorbei.
https://github.com/restic/restic
Dockerfile: 20 best practices
In dieser Liste von Sysdig findet ihr 20 Best Practices zum Bauen von Dockerfiles. Viele darin genannten Dinge helfen euch eure Dockerfiles sicherer und robuster zu schreiben. Die meisten Empfehlungen sollten selbstverständlich sein, sind es leider noch nicht. Schaut mal rein.
https://sysdig.com/blog/dockerfile-best-practices/
MJML – responsive E-Mail Framework von Mailjet
Der E-Mail SaaS Anbieter pflegt seit geraumer Zeit das responsive E-Mail Framework MJML. E-Mails sind bekanntlich ein heikles Thema, wenn es um die fraktale Landschaft der Endgeräte geht. MJML erleichtert euch dies, ohne dass ihr für eurer Mailing Mailjet verwenden müsst. MJML verwende ich beispielsweise auch hier zum Versand von #allesnurgecloud.
https://github.com/mjmlio/mjml
Let’s Go! – E-Book Tutorial für Golang
Mit 34,95$ kein OpenSource, aber dennoch empfehlenswert: Das „Let’s Go – Learn to Build Professional Web Applications With Golang“ von Alex Edwards. Ihr lernt damit Go from Scratch, inkl. HTML Templating, DB Anbindung, Formular Validierung und mehr.
https://lets-go.alexedwards.net/
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