allesnurgecloud #110 – SUSE forked RHEL, Datenverlust bei InfluxDB, Privacy Shield Nachfolger TADPF kommt, ByteDance veröffentlicht DWH und mehr.

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SUSE forked RHEL und verspricht $10 Millionen Investment

Auf den Trommelwirbel von Red Hat in den letzten Wochen folgt nun der Paukenschlag von SUSE:

Today SUSE, the company behind Rancher, NeuVector, and SUSE Linux Enterprise (SLE) and a global leader in enterprise open source solutions, announced it is forking publicly available Red Hat Enterprise Linux (RHEL) and will develop and maintain a RHEL-compatible distribution available to all without restrictions.

Man möchte Red Hat Enterprise Linux (RHEL) mit der letzten, offenen Version forken und im Laufe der nächsten Jahre dafür über $10 Millionen Dollar bereitstellen.
Ob das jetzt Zufall ist, dass der SUSE CEO Dirk-Peter van Leeuwen früher bei Red Hat gearbeitet hat?
Was mir noch nicht ganz klar ist, ist, ob es nun eine neue Distribution gibt, oder ob man dafür das im letzten Jahr veröffentlichte „SUSE Liberty Linux“ umbaut.
Thomas Di Giacomo, Chief Technology and Product Officer bei SUSE spricht in seinem Statement zum Announcement zumindest von einer „neuen Distribution“:

We firmly believe this new RHEL-compatible Linux distribution, together with SUSE’s portfolio, will help the community and customers navigate unprecedented advancements in enterprise Linux, cloud computing, containerization, edge, AI/ML and other emerging technologies.

Mit Rocky Linux scheint man sich jedenfalls verbündet zu haben. Im Pressestatement von SUSE wird jedenfalls auch Gregory Kurtzer, der CEO von CIQ und Rocky Linux zitiert.
In der zusätzlichen Veröffentlichung „At SUSE We Make Choice Happen“ erklärt SUSE CEO Dirk-Peter van Leeuwen seine Sicht auf die Dinge.

Ein anderer populärer Player teilt ebenfalls ordentlich gegen Red Hat bzw. IBM aus:

IBM doesn’t want to continue publicly releasing RHEL source code because it has to pay its engineers? That seems odd, given that Red Hat as a successful independent open source company chose to publicly release RHEL source and pay its engineers for many years before IBM acquired Red Hat in 2019 for $34 billion.

Sind einige der Zeilen, die Wim Coekaerts, Head of Oracle Linux Development, in „Keep Linux Open and Free – We Can’t Afford Not To“ von sich gibt. Oracle bietet am Ende des Statements sogar an, dass Red Hat ja ein Downstream Distrubutor von Oracle Linux werden könnte, ha – Oracle, wer hätte das gedacht?

SUSE Preserves Choice in Enterprise Linux by Forking RHEL with a $10+ Million Investment

InfluxDB löscht Kundendaten mit Ankündigung

Ein aktueller Vorfall bei InfluxDB zeigt, wie man „Service discontinuations“ (Service Abkündigungen) nicht macht.
Was war passiert?

Vor einiger Zeit hatte man angekündigt, 2 Regionen abzuschalten: AWS Sydney und GCP Belgien. Das Ganze hatte man unter anderem wie folgt kommuniziert:

To continue service after June 30, 2023, InfluxDB Cloud accounts in these regions must be migrated to different regions. For information about migrating to a different region, see Migrate to an account in a new region.

Tja, solch eine Migration ist halt immer mit Arbeit verbunden. Wie der Fall zeigt, haben viele Kunden die mehrmalige Aufforderung ignoriert – das kennt man ja, wenn man selbst Services betreibt.
Deswegen schaltet man solche Services dann in der Regel erst mal kurz ab, und wartet, ob es jemand bemerkt.
Nicht so bei Influx: Man hat direkt alles gelöscht. Und irgendwie gibt es auch keine Backups, zumindest für Kunden von „AWS Sydney“ sind die Daten laut Ankündigung verloren. Die Kunden in „GCP Belgium“ können laut aktueller Kommunikation noch auf einen Restore der Daten hoffen.

In verlinkten Statement bittet InfluxDB Gründer und CTO Paul Dix um Verzeihung und beschreibt 6 Themen, die man hätte besser lösen müssen.
Da sind viele Themen dabei, von denen man etwas lernen kann. E-Mail Nachrichten reichen für mich bei so einer Abschaltung nicht aus. Häufig werden diese wegsortiert, oder im Hirn mit „Toll ein anderer Machts“ abgelegt. Wenn man selbst ein Ticketsystem hat, kann man für betroffene Kunden sicher auch pro Kunde ein Ticket erstellen, und diese strukturiert bearbeiten oder bei der Migration helfen.
Am Ende hätte man auch einfach in den Zugriffs-Logs Aktivitäten von verbleibenden Kunden sehen können.

Wie man auf die Idee kommt, das aber direkt zu löschen, das ist mir absolut schleierhaft. Als SaaS Anbieter nutzt man dafür doch genau Cloud-Anbieter, damit man die Kosten dynamisch und ohne „harte“ Abhängigkeit hat.
Das Vertrauen der betroffenen Kunden ist jetzt jedenfalls erst mal hinüber, und die Bestandskunden werden bei der Vorgehensweise auch Vertrauen verloren haben.

Message from InfluxData Founder & CTO Paul Dix: Discontinuation of InfluxDB Cloud in AWS Sydney and GCP Belgium

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DSGVO: Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) kommt

Mit DSGVO/GDPR werden ja viele Services und Dienste hinterfragt, oder in Europa geschaffene Lösungen gerechtfertigt.
Dies hat in den letzten Jahren vor allem für Bewegung im europäischen Markt gesorgt.
Nun hat die EU-Kommission eine Vereinbarung mit dem US-Handelsministerium geschlossen, welche erst einmal auf „Privacy Shield“ und „Safe Harbor“ folgt.
Die USA verpflichten sich damit, ihr Datenschutz Niveau zu verbessern – die EU hält im Gegenzug die Übertragung von Daten in die USA auf einmal wieder für „angemessen“.
Die Vereinigten Staaten sind somit erst mal kein „unsicheres Drittland“ mehr. Amerikanische Firmen müssen nun ein „Selbstzertifizierungsverfahren“ durchlaufen, damit sie sich auf die neue Vereinbarung beziehen können. Bei den großen Anbietern wird dies sicherlich bald passieren.
Auf der unten verlinkten Seite gibt es eine FAQ, die all deine Fragen hoffentlich beantwortet.

Das NOYB Team um Max Schrems hat schnell auf die neue Vereinbarung reagiert und schreibt, dass das Trans-Atlantic Data Privacy Framework weitestgehend eine Kopie von „Privacy Shield“ sei:

Das angeblich „neue“ transatlantische Datenschutzabkommen ist weitgehend eine Kopie des gescheiterten „Privacy Shield“-Abkommens. Anders als von der Europäischen Kommission behauptet, ändert sich am US-Recht wenig: das grundsätzliche Problem mit FISA 702 wurde von den USA nicht angegangen, wodurch nachwievor nur US-Personen verfassungsmäßige Rechte haben und nicht anlasslos überwacht werden dürfen.

Max Schrems schreibt selbst dazu:

Wir gehen derzeit davon aus, dass die Sache Anfang nächsten Jahres wieder vor dem Europäischen Gerichtshof landen wird. Der Gerichtshof könnte dann sogar das neue Abkommen während des Verfahrens aussetzen

Jetzt mal abwarten, wie die US-Unternehmen und ihre europäischen Kunden darauf reagieren.

Meta agiert da ja mit dem Start der Twitter-Alternative Threads sehr vorsichtig. Mittlerweile funktioniert Threads auch über sideloading nicht mehr – Zugriffe aus der EU sind mittlerweile blockiert und ohne VPN funktioniert Threads somit gar nicht mehr.

Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) – Einsatz von US-Dienstleistern nun DSGVO-sicher?

ByteDance veröffentlicht Data Warehouse ByConity

ByteDance, die Firma hinter Tik Tok, veröffentlicht seine Data Warehouse Software ByConity „Open-Source“.

ByConity hat man entwickelt, nachdem man mit der „Shared-Nothing“ Architektur an seine Grenzen gestoßen ist.
Ein paar beeindruckende Zahlen zum aktuellen Setup hat man in der Veröffentlichung geteilt:

  • 18.000 Server/Maschinen
  • 700 PB Daten
  • Größter Cluster hat 2.400 Server

Im Vergleich zu „normalem“ ClickHouse bringt ByConity ein zentrales Management mit und bringt analog ElasticSearch die Möglichkeit mit, Storage und Compute-Nodes zu separieren und entsprechend ihrer Workloard zu optimieren.
Die Daten selbst können über HDFS oder in einem S3 Object Storage gespeichert werden.
ByConity kann man via Docker deployen, in Kubernetes oder über die Pakete auf Bare-Metal.

Unter den Contributoren finden sich aktuell vor allem asiatische Firmen, wie Huawei, Electronic Cloud oder Tianyi Cloud, der Cloud Provider von China Telecom.

ByteDance Open Sources Its Cloud Native Data Warehouse ByConity

YouTube Video zu US-Entwickler Gehältern

Und hier mal wieder ein interessantes YouTube Video von Niklas Steenfatt, einem ehemaligen Entwickler bei Meta.
Wenn ich es richtig mitbekommen hab, dann wollte Meta ihm untersagen, weiterhin seinen YouTube-Kanal mit Technologie Inhalten zu betreiben, woraufhin er die Firma verlassen hat.

Da kann man nun auch mal in 18:42 Minuten transparent erklären, wie die Gehälter und Bonuszahlungen bei den FAANG Firmen (Facebook/Meta , Apple, Amazon, Netflix, Google) funktionieren und was für uns für irrsinnige Summen da bezahlt werden.
Niklas erklärt nicht nur die IC-Level (Individual Contributor aka. Fachkarriere) und Performance Reviews, sondern auch, wie die Bonuszahlungen über Aktienoptionen realisiert werden.

Die besten Programmierer der Welt: Die interne Hierarchie des Silicon Valleys

Evernote kündigt US-Belegschaft und zieht nach Europa

Evernote hat mit Notion, OneNote und unzähligen Alternativen an Relevanz verloren. Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass Evernote 2022 an die italienische Mobile App Schmiede „Bending Spoons“ verkauft wurde.
Jedenfalls hat man die meisten Mitarbeiter in den USA und Chile nun entlassen (um die 100 wohl), da das Geschäft in Zukunft von Europa betrieben und weiterentwickelt wird.
In der Regel passiert es ja eher andersherum, vielleicht ist es deshalb eine ungewöhnliche Nachricht.

Evernote: Großteil des Geschäftsbetriebs zieht nach Europa

Nachtrag zu „S3 ist kein Backup“

Tja, als hätte ich es geahnt, jetzt ist es mal jemandem passiert – als Nachtrag zu „S3 ist kein Backup“ aus der letzten Woche ein aktueller Fall
Der ehemalige GitHub CEO Nat Friedman schrieb am 13. Juli auf Twitter:

Specifically, all my R2 buckets were deleted because my credit card declined a $700 charge. Kinda hoping I can get them back. I’m good for the $700, I promise.

Seine R2 Buckets waren gelöscht worden, nachdem die Zahlung via Kreditkarte verweigert wurde. R2 ist der S3 Storage Dienst von Cloudflare.
Jetzt ist Nat Friedman nicht irgendwer und das Issue wurde bei Cloudflare entsprechend eskaliert und ist mittlerweile gelöst, allerdings zeigt es mal wieder, dass man sich scheinbar wenig Gedanken um Backup & Restore macht, wenn man Cloud-Services bucht. Dabei sollte Nat Friedman es ja eigentlich besser wissen.

S3 Daten kann man beispielsweise mit „s3sync“ woanders hin syncen (Ist dann aber kein Backup), oder mit rclone auf andere Backup Targets schieben.

Twitter Nat Friedman

Schmunzelecke

Migrating app to kubernetes – @memenetes

dem Account kann man grundsätzlich folgen, finde ich.

💡 Link Tipps aus der Open Source Welt

Self-Hosted Video und Photo Backup Lösung

Die immich.app sieht nach einer coolen und schicken Lösung aus, um in Eigenregie Backups seiner Mobile-Phone Fotos und Videos durchzuführen.
Installieren kannst du die Software über Docker/Docker-Compose. Eine Übersicht über die aktuellen Features in der Mobile und Web Version findest du hier.
Und ob es den Aufwand wert ist, kannst du in der Online-Demo checken (Login: [email protected], PW: demo).
Sieht ein wenig wie Google Fotos aus, die „Map“ zur einfachen Übersicht der Bilder anhand der Geo-Daten, finde ich aber echt cool.

https://github.com/immich-app/immich

TextMate für macOS

Gehörst du auch zu denen, die ihr Gehirn in einen Texteditor auslagern, und dort dann 42 offene, ungespeicherte Tabs offen haben?
Ich hab dafür in der Vergangenheit Atom genutzt – geht auch weiterhin, aber das Projekt ist ja mittlerweile archiviert.
Als Alternative hat man mir TextMate empfohlen – und ich gebe zu, das Logo ist gewöhnungsbedürftig.
TextMate macht aber, was es soll.
Hast du auch dein Gehirn ausgelagert? Was nutzt du dafür?

https://macromates.com/

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