Datadog Cloud Security Report, Hyperscaler Earnings, Layoffs, weniger Meetings, AMD schlägt Intel, GPU Boom Ende und mehr – allesnurgecloud #164

Willkommen zu allesnurgecloud.com – Ausgabe #164

In der letzten Woche gab es aufgrund der Ferien keinen Newsletter – sorry, hab es einfach nicht geschafft.
Danke Jan für die Korrektur zu Bitwarden – man hat klar gestellt, dass man sich auf keinen Fall vom Open-Source Modell verabschieden möchte – cool!
Ansonsten an der Stelle mal Danke an die treuen Supporter über Patreon – falls dir der Newsletter gefällt, du auf der Amazon Wunschliste nichts findest – kannst du mich gerne auf Patreon unterstützten – danke!

Happy Bootstrapping Podcast

Im Podcast gab es 2 komplett unterschiedliche Folgen in den letzten Wochen:

  • in Folge 94 habe ich mit Thomas Marbella von der Agentur OneCode.de gesprochen. Bei OneCode arbeiten 15 Entwickler – hauptsächlich in Projekten bei Visa, Spotify, Flink, der Bahn oder der TK mit. Speziell das Motto „Devs mit Owneship“ fand ich cool und Thomas bietet bei richdevpoordev.de Mentoring und Support für Freelancer an (zur Folge 94)
  • in Folge 95 hatte ich Lukas Rehse von Naturbummler.de zu Gast – Naturbummler ist ein bootstrapped E-Commerce Startup aus Mannheim und dort kannst du Dachzelte und SUPs kaufen – dazu noch diverses Auto- und Outdoor Zubehör (zur Folge 95).

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Datadog Report zu Cloud Security 2024 veröffentlicht

Im Oktober hat DataDog seinen jährlichen Cloud Security Report veröffentlicht. Man hat sich dafür über 1000 Organisationen angesehen, die bei DataDog Kunde sind und AWS, Azure und Google Cloud Kunde sind. Grundsätzlich konnte man feststellen, dass die Sicherheit und die Awareness sich deutlich verbessert, dass die Umgebungen schon im Default besser abgesichert seien, es aber immer noch diverse Probleme gibt.
Ein paar davon hier in der Zusammenfassung:

Langlebige Credentials stellen weiterhin ein großes Risiko dar

Credentials werden immer wieder in Source Code, Container Images, Build Logs und in Artefakten von Applikationen geleaked. Die Lebenszeit vieler Credentials sei viel zu lang, was aufgrund der Leaks dann wiederum das größte Sicherheitsproblem in Cloud Umgebungen sei. ZUum Zugriff auf AWS verwenden 54 % der beobachten Organisationen ein externes System, 24 % nur IAM und 22 % dann beide. Im AWS IAM haben 60 % der lokalen User einen Key der älter ist als 1 Jahr. Das ist bei allen 3 Hyperscalern ähnlich – über 3 Jahre sind dann immerhin noch knapp 20 % der Security Keys die gleichen.

Public Object Storage Zugriff nimmt weiter ab

In der Vergangenheit waren viele offene Object Storages für Leaks verantwortlich. Dies habe deutlich abgenommen, da die Policies aller Anbieter mittlerweile auf „Public block“ stehen und alle einen mit roten Sicherheitshinweisen anschreien, ein Bucket nicht public zu nehmen. AWS blockt beispielsweise den „Public Access“ von neuen S3 Buckets seit April 2023. Im September 2022 waren noch gerade 50 % abgedichtet, im Oktober 2024 sind es dann fast schon 80 %.

Sicherheit von Managed Kubernetes Angeboten

DataDog hat festgestellt, dass viele Anbieter den API Server ihrer Managed Kubernetes Umgebungen offen ins Internet stellen:

  • Google Cloud: 66 % der GKE Cluster sind öffentlich erreichbar
  • Amazon EKS: 48 % öffentlich
  • Azure AKS: 41 % öffentlich

Dazu kommt dann, dass es in allen Umgebungen hoch privilegierte Service-User gibt, die dann weitreichenden Zugriff auf den Cluster oder das gesamte Cloud Angebot haben, das ist dann ein Top Angriffsvektor:

In both cases, this is problematic—by default, a single compromised pod could steal worker node credentials from the instance metadata service and impersonate it against the AWS or Google Cloud API.

25 % der EKS Cluster haben dann kein Audit Logging aktiviert – die würden das dann nicht mal mitbekommen.

Im Artikel gibt es noch 4 weitere Themen, auf die ich hier jetzt nur verweise:

Schlußendlich resultieren die meisten Cloud Angriffe noch immer aus kompromittierten Accounts – Accounts von Menschen oder von Maschinen. Es gilt im ersten Schritt diese besser zu schützen und die Incidents dann auch rechtzeitig mitzubekommen. Hier können Services wie der Credential Scanner Trufflehog helfen, damit man vom Leak weiß, bevor der Angreifer es tut.

Datadog: State of Cloud Security


Cloud Earnings – Hyperscaler wachsen wieder schneller

Philipp „pip“ Klöckner hat im sehr empfehlenswerten Doppelgänger Update (Newsletter zum bekannten Podcast) die aktuellen Big-Tech Earnings der GAFAM Unternehmen analysiert. Mich interessieren nur die Cloud Earnings, daher hier wie immer ein kleines Update zu den Quartalszahlen der Hyperscaler

Die Google Cloud wächst von den 3 großen Playern aktuell am schnellsten – das Google Cloud Wachstum hat sich in diesem Quartal wieder auf 35 % erhöht. Im vorigen Quartal lag man noch bei 22,5 und hat damit einen ordentlichen Schub gemacht. Die operative Marge ist ebenfalls von 3 auf über 17 % gestiegen, verrückt! Auch wusste ich nicht, dass YouTube mittlerweile mehr Umsatz macht als Netflix (mit Subscriptions und Werbung zusammen).

Amazon macht in diesem Jahr alleine über 100 Milliarden Dollar Umsatz mit seine Cloud Sparte AWS. Im Markt gibt es schon diverse Rufe danach, AWS von Amazon abzuspalten und separat an der Börse zu führen. AWS wächst in diesem Jahr um 19 % und hätte laut Earnings Call noch weiter wachsen können, da die Nachfrage das Angebot übersteige. Man ging dabei nicht ins Detail, ob es am fehlenden Datacenter Ausbau, fehlendem Equipment (Server, Switche, etc.) oder einfach an der großen Nachfrage nach GPUs liegt, ist nicht bekannt.
Jedenfalls war man vorher „nur“ mit 18,7 % gewachsen, nun mit 19,1% – das sind in Zahlen 27,45 Milliarden Dollar im aktuellen Quartal.

Bei Microsoft muss man aufgrund fehlendem Detailgrad im Reporting wieder etwas raten, da man „Intelligent Cloud“ gemeinsam mit Services wie Office365 ausweist. Jedenfalls ist diese Parte um 18 % gewachsen – sie schließt aber ebenfalls „Server products“ mit ein. Laut eigenen Angaben ist „Azure and other cloud services“ um 33 % gewachsen und hat sich nochmals beschleunigt (vorher 29 %). Pip hat im Podcast analysiert, dass man sich bei Microsoft und OpenAI mittlerweile um GPU Ressourcen streitet – besser OpenAI zur Verfügung stellen oder am Markt verkaufen? (Quelle: NYTimes) – das geht dann sogar soweit, dass OpenAI Kapazitäten bei Oracle und CoreWeave zukauft (The Verge und TheInformation).

Interessanterweise haben die beiden Doppelgänger in Folge 403 DigitalOcean (ab Minute 33:00) besprochen. Mir war gar nicht klar, dass DigitalOcean „nur“ 100$ im Quartal pro Kunde umsetzt – da müssen die schon sehr viele kleine Kunden haben – nach oben bieten die ja eigentlich auch größere Volumen und managed Services an – beispielsweise kannst du da auch Datenbanken für mehrere tausend Euro im Monat kaufen. Zum Vergleich – DigitalOcean macht gerade mal 198 Millionen Dollar Umsatz im aktuellen Quartal und wächst nur um 12 % – ein GPU Angebot gibt es mittlerweile auch, welches sogar deutlich günstiger ist als bei Azure, AWS und Google – die kleineren Player haben es einfach schon im Marketing und Vertrauen schwer.

KW45 – Big Techs große Cloud Wette


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Kundenzentrisches Monitoring mit Checkly

Checkly ist eine code-first Monitoring-Lösung, die ein kundenzentrisches Monitoring ermöglicht.

Kundenzentrisches Monitoring?
Ja, „Customer Centric Monitoring“ – wie sieht eigentlich der Kunde meine Applikation?

Funktioniert der Login, ist die Suche nach einem Produkt schnell und kann man überhaupt ein Produkt in meinem Shop kaufen?
Das fängt schon beim HTTP Handshake und dem TLS-Zertifikat an und geht durch die ganze Traffic-Kette bis zum Kaufprozess inkl. aller externen APIs, die in deiner Anwendung verwendet werden.

Checkly verwendet hierfür die Open-Source-Browser-Automatisierung Playwright und simuliert damit einen Browser aus über 20 Standorten aus der Welt. Du bekommst damit neben der rein funktionalen Überwachung auch noch einen Einblick in die Performance und Uptime.

Dabei ist Checkly Code-first und bietet wirkliches „Monitoring as Code“ über einen eigenen Terraform Provider, eine Pulumi Integration und die hauseigene CLI an.
Als neues Feature bietet Checkly nun mit Checkly Traces eine nahtlose Integration in vorhandene „Open Telemetry Tracing“ Lösungen an – in einem Webinar vom Ende September kannst du dir hier auf YouTube anschauen, wie das Ganze funktioniert.

Starte jetzt mit dem kostenlosen Checkly Hobby Plan: mit dem Code „Andreas“ bekommst du 15% Rabatt auf die Paid Pläne!


Layoffs bei Dropbox, Mozilla, Kraken, Personio, Miro & Freshworks

In den letzten Wochen hat es wieder einige Layoffs gegeben – bei all meiner Euphorie für moderne Arbeitsweisen, Remote und Co. kann man hier auch mal die Kirche im Dorf lassen und „zufrieden“ zu sein.

Dropbox entlässt 20 % der Belegschaft

Bei Dropbox müssen 20 % der Belegschaft die Firma verlassen. Die E-Mail von Dropbox CEO ist auf dem Blog öffentlich und für die USA ist das Severance Package doch recht gut – 528 Mitarbeitende sind von den Einsparungen betroffen und Drew übernimmt die volle Verantwortung und erklärt im Artikel auch, warum es soweit gekommen ist. Neben 4 Monaten Gehalt (plus eine Woche pro Jahr Betriebszugehörigkeit), werden weiterhin Bonus Zahlungen beglichen, Krankenkassen übernommen und den Visa Inhabern hilft man ebenfalls. Corporate Devices darf man behalten – in allem nicht so schön, aber das haben wir auch schon anders gesehen.

Mozilla – 30 % müssen gehen

Bei der Mozilla Foundation müssen 30 % der Belegschaft die Foundation verlassen. Man möchte sich „mehr fokussieren“. Wieviele MA bei Mozilla genau betroffen sind, ist aktuell gar nicht klar. Es ist schon die zweite Entlassungswelle in diesem Jahr. Im aktuellen Fall sind wohl die gesamten „Advocacy“ und „Global Programms“ Bereiche komplett betroffen – „two of the foundation’s major divisions — advocacy and global programs — are no longer a part of our structure.” – „nette“ Formulierung.

Personio – HR Unicorn muss 115 Mitarbeitende entlassen

Bei der deutschen SaaS Hoffnung Personio müssen 115 Mitarbeitende das Unternehmen verlassen – insgesamt sind das 6 % der Belegschaft. Personio CEO Hanno Renner übernimmt im veröffentlichten Presse Statement die volle Verantwortung und diverse Bereiche sind von der Umstrukturierung betroffen. Man habe die Firma darauf ausgerichtet, dass das exponentielle Wachstum weitergehe, dies sei aber nicht eingetreten und daher sei der Schritt unvermeidbar, um Kosten zu sparen.

Support SaaS Freshworks entlässt 660 Mitarbeitende (13 %)

Freshworks hat insgesamt 5000 Mitarbeitende und entlässt global über alle Standorte in Indien, Deutschland, Frankreich, USA, UK und den Emiraten nun 660 Mitarbeitende. Bis zum Jahresende möchte man die Umstrukturierung abgeschlossen haben und Kosten sparen. Interessanterweise ist die Firma im Quarter um 7% gewachsen, also nicht am Schrumpfen – aber gleichzeitig sind die Verluste noch sehr hoch – näheres bei Eintrackr.com.

Crypto Börse Kraken entlässt 15 % / 400 MA

Obwohl es aktuell einen kleinen Crypto Boom gibt, muss die Krypto Börse Kraken 15 % der Belegschaft (400 MA) entlassen. Zu den Umstrukturierungen gibt es einen neuen Co-CEO und einen Strategieschwenk in Richtung Effizienz – Details hat coinmarketcap.com.

Miro – 275 Mitarbeitende verlassen die Forma

Auch beim „Produktivitäts“ SaaS Anbieter Miro müssen 275 das Unternehmen verlassen. Nach einer ersten Entlassung im Februar 2023 folgt nun die zweite, größere Welle. CEO Andrey Kushid sagt in einem Statement: „Our internal organizations have become too complex, we have too many layers, some duplications in roles, and candidly, we’re not set up to execute on our strategy with the speed and flexibility that success will require“ – im verlinkten Artikel bei techstartups.com gibt es Kommentare und Reddit Beiträge zu den Vorgängen bei Miro – vielleicht wollte man da auch einfach zuviel.

Weitere Zahlen und Links zu Artikeln findest du wie immer im Layoff Tracker von layoffs.fyi.

Mozilla Foundation lays off 30% staff, drops advocacy division


Remote: Roadmap für „weniger Meetings“

Im aktuellen „Remotely Interesting Newsletter“ kam mal wieder eine interessante Frage eines Software Engineers auf:

I’d love to switch to async-first work, but I’m a software engineer who doesn’t have much control over my calendar. I have so many meetings that it’s a struggle to fit in dev work. How do I say no to meetings and get my manager on board with async communication?

– widerspiegelt die Frage deine Realität? 😉

Marissa hat dazu folgenden Fahrplan empfohlen:

  1. Alle Meetings und Aktivitäten einer Woche dokumentieren – also Meetings, Slack/Teams Nachrichten, E-Mails, Dokumentation, etc. – so dass du wirklich sehen kannst, wo deine Zeit denn hin verschwunden ist – das erfordert schon ne Menge Disziplin, aber wir wollen ja nicht nur jammern, sondern auch was tun
  2. Verantwortungen und Anfragen aufschreiben – Alle Tasks und Themen dokumentieren, die außerhalb von Kommunikation und Organisation entstehen
  3. Review mit der Managerin – im nächsten 1:1 mit deiner Managerin diese Dokumentation transparent zeigen und was du daraus schlussfolgerst – mit einer Visualisierung. Häufig reichen ja auch 30 Minuten zwischen Meetings nicht aus, sich in ein komplexes Thema einzuarbeiten.
  4. Lösungen vorschlagen – lass nicht deine Managerin die Lösungen alleine finden, sondern hab konkrete Vorschläge im Gepäck – welche Themen und Meetings könnte man asynchroner regeln und nicht nur dir „synchrone Arbeitszeit“ sparen?
  5. Probezeit vereinbaren – Um die neuen Vorschläge ohne Risiko umzusetzen, kann man diese erstmal temporär implementieren und dann auch verbessern oder zur Not wieder zurückrollen. Kann vielleicht der typischen Angst vor Veränderung und Ungewissheit entgegen wirken – auf beiden Seiten.

Wenn ich das so niederschreibe kann man diese Vorgehensweise auch noch für andere Themen und Changes verwenden, die man gerne in eine Organisation einbringen möchte.

How do I get my boss to schedule less meetings?


WebSockets bei AWS als Kostentreiber

Recall.ai ist ein Startup für „Meeting Bots“ mit einer Standard API, die dann in Teams, Slack, O365, Zoom und bei vielen anderen Anbietern funktioniert. Im verlinkten Blog-Artikel zeigt Recall, wie man auch innerhalb von AWS seine Kosten optimieren kann – man muss nicht immer gleich ausziehen, eine Analyse und Optimierung der Anwendung kann sich massiv auszahlen.

Recall hat sich seine AWS Cloud Kosten angeschaut und festgestellt, dass der WebSocket Loopback Connect $1 Million pro Jahr gekostet hat. Klar, man verarbeitet teilweise bis zu 1TB Video pro Sekunde, da muss man dann auch schon mal genauer draufschauen – was war passiert?

Bei der Verwendung von Recall joined ein headless Chrome dem Meeting und steht dann bei Bedarf zur Hilfe bereit. Beim Tracing hat das Recall Team festgestellt, dass die Bots viel CPU Zeit zwischen dem Python WebSocket Client und der Implementierung der WebSockets im Headless Chromium verbringen. Da die WebSockets fragmentiert und maskiert werden, entsteht hier bei dieser Anwendung ein enormer CPU Overhead – da immer alles kopiert und auf beiden Seiten gelesen und geschrieben wird.

Man schaute sich daher 3 Alternative Implementierungen an: TCP/IP, Unix Sockets und Shared Memory.

In diversen Tests war in allen Fällen die Performance besser (bei geringeren Kosten) – bei Shared Memory können aber mehrere CPUs auf das gleiche Memory Segment zugreifen (Ja, deswegen heisst es wohl „shared“ Memory). Der Chrome kann also reinschreiben während der Video Encoder direkt daraus lesen kann, man muss also nix hin und herkopieren, wie bei WebSockets.

Im Ergebnis hat man nun einen eigenen Ringbuffer entwickelt, der von Chromium konstant beschrieben und der Pipeline direkt ausgelesen wird. Natürlich ist es etwas komplizierter, aber ich fasse ja nur zusammen. Insgesamt konnte man die CPU Last mit dem neuen Verfahren um 50 % reduzieren und sparte sich die oben genannte 1 Million Dollar an AWS Kosten pro Jahr durch eine Anwendungsoptimierung ein.

How WebSockets cost us $1M on our AWS bill


AMD schlägt Intel im Datacenter-Sektor

Der verlinkte Artikel auf Tom’s Hardware berichtet darüber, dass AMD im Datacenter-Sektor Intel ausgespielt hat – und das zum ersten Mal in der Geschichte! Ja, du hast das richtig gehört: nach Jahrzehnten als Verfolger von Intel hat AMD es endlich geschafft, Intel in der Datacenter-Sparte zu überholen.

Die Gründe dafür sind interessant: AMD hat die Ryzen- und EPYC-Prozessoren weiterentwickelt und diese nun mit viel höherer Leistung und Effizienz angeboten. Und weil die Datenzentren immer mehr auf KI, Cloud und andere “digitale Dinge” setzen, sind diese neuen Prozessoren genau das, was die Kunden brauchen. Dass ich Hetzner Fan bin ist ja bekannt, die Dedicated Cloud VMs dort basieren ausschließlich auf AMD CPUs – vermutlich ist die Rechnung als Cloud Anbieter hier einfach deutlich besser.

Ein Vergleich der Top CPUs zeigt einen ordentlichen Preisunterschied:

  • Das Intel Flaggschiff ist der 128-core Xeon 6980p „Granite Rapids“ und kostet Liste $17,800
  • Der AMD 96-core EPYC 6979P kostet hingegen nur $11,805

Für 3 AMDs bekommt also nur 2 Intels, so grob, und hat dann 32 Cores mehr, klar, der Aufwand ist etwas höher.

Intel hat also jetzt ein bisschen Schwierigkeiten, da sie ihre eigenen Prozessoren nicht so schnell anpassen können wie AMD. Zudem ist Intel in Consumer Segment unter Druck, Apple hat nun auch im Mac Mini einen M4 Chip auf ARM Basis mit grandiosem Preis/Leistungsverhältnis gestartet. Natürlich kann man sich über den „Power-Knopf“ aufregen, aber in der Regel schaltet man den Mac ja auch nicht aus.

For the first time ever, AMD outsells Intel in the datacenter space


Ist der GPU Boom am Ende?

Der verlinkte Artikel von Latent Space analysiert den aktuellen Markt für Grafikprozessoren (GPUs). Ist der aktuelle Boom noch gerechtfertigt?

Die Analyse zeigt auf, dass die Nachfrage nach GPUs durch zwei Faktoren verursacht wird: Die zunehmende Bedeutung von KI und Deep Learning sowie die Entwicklung neuer Anwendungen in Bereichen wie Gaming und Simulation. Diese Trends haben zu einem enormen Wachstum der Branche geführt, mit Preisen für hochwertige GPUs, die im Laufe des letzten Jahres um bis zu 20% gestiegen sind.

Trotz dieser hohen Preise gibt es jedoch auch Berichte über Lieferengpässe und lange Wartezeiten. Dies ist auf den kurzen Lebenszyklus von GPUs zurückzuführen, da diese oft nur 2-3 Jahre lang verwendet werden. Die schnelle Entwicklung neuer Technologien und die steigende Nachfrage nach GPUs haben zu einem Mangel an Lieferkapazitäten geführt.

Insgesamt hat der Markt für GPUs in den letzten Jahren eine enorme Dynamik entwickelt. Die Preise für hochwertige GPUs sind um bis zu 50% gestiegen, was für viele Verbraucher und Unternehmen ein erheblicher finanzieller Aufwand darstellt. Es gibt jedoch auch Berichte darüber, dass die Preise für GPUs in den letzten Monaten gesunken sind, insbesondere für ältere Modelle.

Im Artikel findet sich eine interessante Rechnung zu Return-Of-Investment Rechnung einer H100 GPU – bei 4,50$/Stunde wird damit richtig Geld gedruckt – aktuell gibt es aber Anbieter, die die Karten teilweise für knapp über 2$/Stunde anbieten, da wird es dann schon schwieriger. Sinken die Preise auf 1,65$/Stunde, so kann man mit einem Lebenszyklus von 5 Jahren schon fast kein Geld mehr verdienen. Die anfängliche Investition für eine H100 Karte + Infrastruktur wird auf ca. 50.000$ beziffert.

Kein Wunder, dass es nun selbst von Nvidia günstigere Karten gibt und dass der Nvidia Erfolg weitere Player auf den Mark gerufen hat, wie AMD und Tesla. Für neue Anbieter ist der Markteintritt schwer – über 3$/Stunde gibt es diverse Angebote, ggf. findet man hier nicht genug Auslastung – mit einem Kampfreis von unter $2,25 wird es dann schon super schwierig, überhaupt eine Marge zu erwirtschaften.

Der GPU-Markt ist jedenfalls ein komplexes Phänomen ist, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Im Artikel wird empfohlen, dass man sich doch eher gebrauchte Karten kaufen sollte und keine neuen – auf ebay.de gibt es erstaunlicherweise diverse Angebote für um die 36.500€ – teilweise sogar privat, haha.

$2 H100s: How the GPU Rental Bubble Burst


Solar und batteriebetriebne Website von Dries Buytaert

Dries Buytaert, Co-Founder und CTO von Drupal, arbeitet seit über 20 Jahren im Open-Source Space. Daher kennst du den Namen vermutlich – in einem aktuellen Artikel hat seine „solar-powered“ Website vorgestellt.

Er betreibt eine kleine Website namens soar.dri.es auf einem Raspberry PI, der von Solar und Batterie auf dem Dach mit Strom versorgt wird. Es gibt einen System Status inklusive Battery Capacity (aktuell am Samstag, 9. November 13:44) hat diese 64 % Ladestand und „lädt“. Die Website ist seit 99 Tagen up – spannend wird es jetzt dann im Winter, wenn es nicht so viel Sonne gibt.

Die Batterie von Voltaic ist ein LFP Akku mit 18Ah und komplett wasserdicht und für den Außenbereich gedacht. Bei dem Raspberry hat er sich für ein Pi Zero 2W entschieden, da der Pi4 zu-viel Strom benötigt – 5 mal so viel als der kleine Zero 2W (siehe Appendix im Blog).

Das Panel selbst ist auch ein kleineres mit gerade mal 50W – das erklärt vermutlich auch die Thematik mit dem kleinen Raspberry.
Der Aufbau steht übrigens nun auf seinem Dach in Boston und Dries möchte in Zukunft in dem Bereich mehr experimentieren – interessantes Projekt.

My solar-powered and self-hosted website


Schmunzelecke

Es gibt ein neues Monkey Island Game :- „The Booze of Monkey Island“ – als „unofficial Product“, aber released von Monkey Island Schöpfer Ron Gilbert. Nicht fragen – einfach runterladen – gibt es für Windows/Mac und Linux hier.


💡 Link Tipps aus der Open Source Welt

Huly – Open-Source all-in-one Alternative zu Linear, Jira, Slack und Notion

Huly.io ist Open-Source all-in-one Alternative zu Linear, Jira, Slack und Notion. Und alle so – hä?

Huly denkt vieles komplett neu, es gibt einen Time-Blocker, Team-Planner, Workspaces, Audio und Video Calls, einen Sync zu GitHub (beide Richtungen), private Tasks, Milestones und vieles mehr. Schön, als Raycast Keyboard Power User gefällt mit, dass man bei Huly vieles mit dem Keyboard erledigen kann – das spart dann auch ne Menge Arbeit und Maus-Action.

Huly kannst du als SaaS Produkt oder self-hosted nutzen – klar, mit dem Video Calls ist extra Arbeit nötig. Ansonsten ist hier auf GitHub alles Open-Source und die Entwicklung in Typescript & Svelte recht aktiv.

Wie das ganze funktioniert kannst du dir in diesem 3:53 Video auf YouTube mal anschauen. Bei solchen eierlegenden Wollmilchsäuen bin ich immer etwas vorsichtig, da sie häufig zwar viele Features bieten, diese aber dann „nicht richtig“ machen – kennst du Huly schon? Mal ausprobiert?

Die SaaS Variante ist für kleine Teams bis 10GB Storage und 10 GB Video/Audio Traffic kostenlos – dann kostet es $19,99 pro Monat – aber nicht pro User – diese sind dann „Unlimited“. Der Storage und Video/Audio Traffic limitieren dann die Pläne – den großen gibt es dann für $99,99 pro Monat.

https://huly.io

BetterDisplay – Display Management mit virtuellen Screens für macOS

In Ausgabe 161 hatte ich DeskPad als virtuellen Monitor für den Mac vorgestellt – nachdem ich damit rumgespielt hatte, war ich irgendwie nicht so ganz zufrieden. Habe dann mit „BetterDisplay“ eine deutlich umfangreichere Lösung gefunden, die neben Farbprofilen, Auflösungen und und und auch „Virtuelle Bildschirme“ anbietet – das funktioniert deutlich besser als mit DeskPad.

BetterDisplay ist wirklich cool und trotz des großen Featureumfangs Open-Source – unbedingt mal checken, falls du einen Mac hast.

https://github.com/waydabber/BetterDisplay

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