Willkommen zu allesnurgecloud.com â Ausgabe #183
Stell dir vor, deine Cloud-Rechnung wird in 4 Wochen 20 % teurer, einfach so.
Meiner Meinung nach haben wir die Praxis der Steuersparmodelle der US Unternehmen gepaart fehlender âMinimal Global Sales Taxâ viel zu lange durchgehen lassen â und irgendwie hat das auch zu einem langfristigen Wettbewerbsvorteil gefĂŒhrt.
Im Gegenzug bin ich nun gespannt, ob die EU die âDigitalsteuerâ auf amerikanische Unternehmen als GegenmaĂnahme vorbereitet hat und ob diese nun ĂŒberhaupt schnell eingefĂŒhrt werden kann.
Aktuell bin ich da eher skeptisch â aber die meisten Unternehmen sind da sicher nicht auf eine 20 % Kostensteigerung eingestellt..
Alternativen gibt es ja genug â zuletzt hatte ich ja european-alternatives.eu hĂ€ufiger genannt, aus dem Hause Sinner/Schrader gibt es nun ein neues Portal, welches fĂŒr die ein oder andere LinkedIn Erheiterung gesorgt hat.
Reagierst du heute schon oder wartest du noch?
Happy Bootstrapping Podcast
In dieser Woche habe ich Malthe Luda von der Agentur Swipe Circus und dem âEventbriteâ fĂŒr Radfahrer, grouprides.cc, im Podcast interviewed. Spannende Reise, als kleine UI/UX Agentur gewinnen sie Kunden wie BSH und den ORF â und nach einem Buch ĂŒber Radtouren entstand die Idee zu grouprides, welches mittlerweile von ĂŒber 30.000 Radlern genutzt wird. Folge 115 kannst du hier direkt anhören â oder die Zusammenfassung im Newsletter als Preview lesen.
Wie immer gibt es auch was zum Lachen und ein paar Open-Source Tipps!
Ăbrigens kannst Du meine Arbeit nun auf Patreon supporten, mir ein Bier ausgeben oder mal auf meiner Amazon-Wunschliste vorbeischauen â Danke! Falls du Interesse hast, im Newsletter oder Podcast Werbung zu buchen, kannst du das auf passionfroot machen.
allesnurgecloud.com ist ein kuratierter Newsletter mit Inhalten aus der Open-Source, Cloud und IT-Welt.
FĂŒr weiteren Content folge mir gerne auf Twitter, Mastodon oder LinkedIn.
Möchtest du den Newsletter wöchentlich per E-Mail erhalten?
Einfach hier abonnieren:
Linux Foundation Europe startet NeoNephos
Die Linux Foundation Europe hat die GrĂŒndung der NeoNephos Foundation bekannt gegeben, eine Initiative zur Förderung von Open-Source-Cloud-Technologien und digitaler SouverĂ€nitĂ€t in Europa. NeoNephos kommt mit eigener Homepage ist eines der ersten konkreten Ergebnisse des EU-Investitionsprogramms IPCEI-CIS (Important Project of Common European Interest â Cloud Infrastructure and Services).
Die neue Stiftung soll als zentrale Anlaufstelle fĂŒr die Entwicklung und Förderung offener Cloud-Lösungen dienen, die europĂ€ischen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mehr digitale Autonomie ermöglichen. Zu den GrĂŒndungsmitgliedern zĂ€hlen Unternehmen wie Clyso GmbH, Cyberus Technology, Deutsche Telekom AG, SAP SE, TNO â ECOFED, STACKIT und 23 Technologies GmbH.
âLinux Foundation Europe ist stolz darauf, den Start von NeoNephos zu unterstĂŒtzen, was einen bedeutenden Schritt zur UnterstĂŒtzung der Cloud-SouverĂ€nitĂ€tsziele Europas durch Open Source darstelltâ, erklĂ€rte Gabriele Columbro, General Manager der Linux Foundation Europe. âDurch die Förderung eines offen verwalteten kollaborativen Ăkosystems können wir die Innovation beschleunigen.â
Besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung offener, interoperabler Cloud-Technologien, der Sicherstellung digitaler SouverĂ€nitĂ€t sowie der Schaffung eines herstellerneutralen Umfelds fĂŒr Innovationen. Die Initiative wird durch umfangreiche öffentliche und private Investitionen unterstĂŒtzt â fĂŒr das IPCEI-CIS werden bis zu 1,2 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitgestellt, die voraussichtlich weitere 1,4 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisieren werden.
Irgendwie finde ich den Namen jetzt etwas âsperrigâ und hoffe natĂŒrlich, dass es nicht so eine Geschichte wie mit GAIA-X wird. Die Motivation, dass es klappt, könnte aktuell nicht höher sein.
The Linux Foundation Announces the Launch of NeoNephos to Advance Digital Autonomy in Europe
Return-to-Office-Debatte: Zwischen Fortschritt und Widerstand
In einem aktuellen LinkedIn-Artikel untersucht WeAreDevelopers die wachsende Tendenz von Unternehmen, ihre Mitarbeiter zurĂŒck ins BĂŒro zu holen â trotz der wĂ€hrend der Pandemie etablierten Remote-Arbeitskultur.
Argumente der Unternehmen vs. RealitÀt
Viele Firmen begrĂŒnden ihre RTO-Strategien mit:
- Förderung von KreativitÀt und Innovation durch persönlichen Austausch
- StÀrkung der Unternehmenskultur und des Teamgeists
- Bessere Ăberwachung und Kontrolle der Arbeitsleistung
- In manchen FÀllen könnte auch ein Zusammenhang mit aktuellen Entlassungswellen bestehen
Die Statistiken zur Remote-Arbeit zeigen jedoch ein anderes Bild:
- Remote-Mitarbeiter sind nachweislich 13% produktiver
- Die allgemeine ProduktivitÀt in den USA ist seit 2020 um 5% gestiegen
- 94% der Angestellten berichten ĂŒber gleiche oder höhere Effizienz im Homeoffice
- 75% genieĂen eine bessere Work-Life-Balance, 62% fĂŒhlen sich stĂ€rker engagiert
- Arbeitgeber können rund $11.000 pro Remote-Mitarbeiter jÀhrlich einsparen
Risiken einer erzwungenen RĂŒckkehr
Die Autoren warnen vor den Folgen unĂŒberlegter RTO-Mandate, besonders in der Tech-Branche. Unternehmen sollten:
- Transparente BegrĂŒndungen liefern statt auf alte Gewohnheiten zu setzen
- Echte FlexibilitÀt anbieten anstatt starrer Regelungen
- Mitarbeiterfeedback ernsthaft berĂŒcksichtigen
- Bei RĂŒckkehrplĂ€nen durchdacht und schrittweise vorgehen
Das Fazit des Artikels: In der modernen Arbeitswelt sind Einheitslösungen zum Scheitern verurteilt. Erfolgreich werden die Organisationen sein, die mit Strategie, Empathie und Vertrauen fĂŒhren â und die verĂ€nderten Erwartungen ihrer Mitarbeiter respektieren.
The Return-to-Office Debate: Between Progress and Pushback
Anzeige
stackconf 2025 | Nur noch wenige Tickets erhÀltlich!
Jetzt eines der letzten Konferenztickets fĂŒr die stackconf am 29. & 30. April 2025 in MĂŒnchen sichern!
Erlebe inspirierende VortrÀge von internationalen Top-Speakern und spannende Open Spaces, die dir den Austausch zu spezifischen Themen in kleinen Gruppen ermöglichen.
Bleib der Konkurrenz voraus und entdecke die neuesten Trends in Cloud-nativen und IT-Infrastruktur-Lösungen!
Nutze unseren exklusiven Rabattcode âALLESNURGECLOUD@STACKCONF2025â und sichere dir dein Ticket zum besten Preis! FĂŒr Teams ab drei Teilnehmenden gibt es einen zusĂ€tzlichen Rabatt obendrauf!
âEntrepreneurial Leaveâ: unterschĂ€tztes Mitarbeiterbenefit?
Der âEntrepreneurial Leaveâ (unternehmerischer Urlaub) könnte das effektivste Mitarbeiterbenefit sein, das die meisten Unternehmen noch nicht anbieten. In einem persönlichen Erfahrungsbericht beschreibt Marissa Goldberg, wie sie 2021 eigentlich kĂŒndigen wollte, um sich vollstĂ€ndig ihrem eigenen Unternehmen âRemote Work Prepâ zu widmen â und stattdessen ein unerwartetes Angebot erhielt.
Ihr CEO schlug vor: âNimm doch zwei Monate unternehmerischen Urlaub. Deine Position wird hier sein, wenn du im September zurĂŒckkommen möchtest.â Dieses Angebot ermöglichte ihr, sich voll auf ihr Business zu konzentrieren, ohne BrĂŒcken zu verbrennen, und zugleich die SelbststĂ€ndigkeit ohne permanente Entscheidung zu testen.
Der Ansatz bietet Vorteile fĂŒr beide Seiten. FĂŒr Unternehmen bedeutet es:
- Talente halten statt sie vollstÀndig zu verlieren
- Von neu entwickelten FĂ€higkeiten profitieren, wenn Mitarbeiter zurĂŒckkehren
- Eine Innovationskultur fördern
- Langfristige LoyalitÀt aufbauen
âFĂŒhrungskrĂ€fte, die Spitzentalente halten wollen, erkennen, dass die UnterstĂŒtzung von Wachstum kein Zusatz ist. Es ist ein Wettbewerbsvorteilâ, betont die Autorin. Nach ihrer Auszeit wechselte sie zu einer Kundenbeziehung mit dem Unternehmen â und selbst vier Jahre spĂ€ter wĂŒrde sie âalles stehen und liegen lassenâ, um dieser FĂŒhrungskraft zu helfen.
Unternehmerischer Urlaub ist mehr als ein Benefit â er ist ein Vertrauensbeweis. Wenn Unternehmen zeigen, dass sie an das Wachstum ihrer Mitarbeiter glauben, werden diese sich auf besondere Weise fĂŒr das Unternehmen einsetzen.
Vermutlich ist es aber eher ein amerikanisches Ding, da ist es ja eher die Norm, dass man mehrere Jobs parallel macht. Bei uns ist das â eher schwierig. Im Podcast hatte ich einige GĂ€ste, die nebenher grĂŒnden und weiterhin angestellt sind. In der Regel profitiert die Firma auch vom âunternehmerischen Handelnâ und dem erweiterten Blick der Mitarbeitenden, die sowas machen. DafĂŒr muss die Firma das aber auch sehen und âwollenââŠ
The Best Benefit Youâre Not Offering (Yet)
Internationaler Schlag gegen Darknet-Streaming-Plattform
In einer groĂ angelegten internationalen Operation haben bayerische Ermittlungsbehörden gemeinsam mit Partnern aus 38 Staaten die Darknet-Plattform âKidFlixâ zerschlagen. Diese spezialisierte sich seit 2022 auf das Streaming illegaler pĂ€dokrimineller Videoinhalte und hatte weltweit etwa 1,8 Millionen registrierte Nutzer.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Bayerischen Landeskriminalamts konnten trotz ausgeklĂŒgelter Verschleierungsversuche bislang 1.393 TatverdĂ€chtige identifiziert werden. Die Ermittler waren besonders bei der Nachverfolgung von KryptowĂ€hrungstransaktionen erfolgreich, selbst wenn die Beschuldigten Mixing-Dienste und anonyme WĂ€hrungen nutzten.
Ein entscheidender Durchbruch gelang am 11. MĂ€rz 2025 mit der Beschlagnahme der Server in den Niederlanden, auf denen etwa 72.000 Videos gespeichert waren. Die Website wurde anschlieĂend mit einem Beschlagnahmebanner versehen. Die Operation âStreamâ fĂŒhrte allein in Deutschland zu 96 Durchsuchungen in 13 BundeslĂ€ndern.
Europol ĂŒbernahm die internationale Koordination und unterstĂŒtzte mit Datenanalysen. Ein besonderer Fokus lag auf dem Schutz gefĂ€hrdeter Kinder â in mehreren FĂ€llen wurden MinderjĂ€hrige umgehend in die Obhut der JugendĂ€mter ĂŒbergeben. Die Ermittlungen dauern an, da die Betreiber der Plattform bisher nicht identifiziert werden konnten.
VerrĂŒckte Sache, 1,8 Millionen User und dann auch noch so eine Namensgebung. Die Meldung hatte es ins TV geschafft und deshalb wollte ich sie aus Relevanz GrĂŒnden mit nennen. Ich hoffe doch sehr, dass msn die Drahtzieher dahinter noch dran bekommt.
In der Niederlande stehen die Server hinter solchen Portalen ja öfter mal, weià jemand, warum?
Internationaler Schlag gegen Darknet-Streaming-Plattform: Behörden ermitteln gegen 190.000 Nutzer
Automatisierte Bare-Metal Deployments bei Hetzner mit Ansible
Das Team von Palark hat ein Open-Source-Projekt veröffentlicht, das die Bereitstellung von Linux-Bare-Metal-Servern bei Hetzner mit Ansible automatisiert. Vor dem Hintergrund des wachsenden âCloud Repatriationâ-Trends â der RĂŒckverlagerung von Workloads aus der Cloud auf physische Hardware â bietet das Tool âhetzner-bare-metal-ansibleâ eine willkommene Lösung fĂŒr ein nerviges Problem.
WĂ€hrend Hetzner aufgrund seines hervorragenden Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnisses bei vielen Unternehmen beliebt ist, fehlte bisher eine effiziente Automatisierungslösung fĂŒr die Bereitstellung physischer Server â ein Prozess, der manuell mehrere Stunden und vor allem viele Nerven in Anspruch nehmen kann. Zudem zeichnet sich der Hetzner Robot, in dem HW Server bestellt organisiert werden, durch ein Design aus, welches ich in Frontpage 98 nicht besser hinbekommen hĂ€tte.
Der Ansible-Playbook automatisiert den gesamten Prozess und âautomatisiertâ das Frontend:
- Aktivierung des Rescue-Modus ĂŒber die Hetzner API
- Betriebssysteminstallation mit installimage
- Konfiguration von Netzwerkschnittstellen (extern und intern)
- Installation erforderlicher Softwarepakete
- UnterstĂŒtzung fĂŒr Ubuntu 24.04 und 22.04
Das Tool besteht aus verschiedenen Ansible-Rollen, die den Server-Bootstrap, die OS-Installation, Netzwerkkonfiguration, Paketinstallation und Benutzereinrichtung abdecken. Mit Hilfe der Hetzner API verwaltet es den Rescue-Modus und Server-Reboots.
Nach der Installation konfiguriert das Tool die CPU fĂŒr maximale Leistung und kann bei Bedarf auch Server zu einem Kubernetes-Cluster hinzufĂŒgen. Das Projekt ist auf GitHub unter âhetzner-bare-metal-ansibleâ verfĂŒgbar und spart hier und da bestimmt ein wenig Zeit ein.
Mir fehlt jetzt noch die LVM Konfiguration, die man bei einem physischen Server eigentlich immer vornehmen sollte.
Automating Linux bare-metal server deployment in Hetzner with Ansible
Kostenoptimierung bei AWS NAT Gateway
In einem schön visualisierten Blogbeitrag untersucht Malith R. die Kosten und Limitierungen des AWS NAT Gateways im Vergleich zu anderen Alternativen. WĂ€hrend das managed NAT Gateway in AWS-Zertifizierungstests stets als bevorzugte Lösung genannt wird, zeigt der Autor, dass diese Option bei bestimmten Datenvolumen unverhĂ€ltnismĂ€Ăig teuer werden kann.
Besonders interessant ist die interaktive Kostenanalyse: Ein NAT Gateway kostet mindestens $35 pro Monat â selbst bei 0 GB Datenverarbeitung. Bei geringem Datenaufkommen oder in Nicht-Produktionsumgebungen können die Kosten ĂŒber zahlreiche VPCs schnell ansteigen. Du kannst mit einem Schieberegler bei diversen Konfigurationen herausfinden, wie teuer der Traffic in der Praxis in deinem Fall sein könnte.
Als Alternative empfiehlt der Autor fĂŒr solche Szenarien âfck-natâ, eine selbstverwaltete Lösung von Andrew Guenther. Diese nutzt aktuelle AMIs mit Sicherheitsupdates und kostet mit einer t4g.nano-Instanz nur etwa $3 monatlich. Die Lösung hatte ich hier schon ein paar mal erwĂ€hnt â mittlerweile gibt es eine Version 1.3.0 aus dem Januar 2024, die ziemlich âstabilâ und abgehangen zu sein scheint.
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Autor neben den versteckten Kosten bei ausgehendem Datenverkehr sowie den Leistungsgrenzen des Standard NAT Gateways, insbesondere der maximalen Paketrate, die bei hohem Durchsatz zu Paketverlusten fĂŒhren kann â unschön, man denkt bestimmt erstmal nicht daran, dass der Cloud-Provider einen sogar bei der maximalen Paketrate beschrĂ€nken könnte.
On-Call-Kultur im Wandel: Effizienz statt Notdienst?
In seinem kritischen Beitrag âBreaking Up with On-Callâ analysiert Alexey Karandashev die problematische Kultur der On-Call-Dienste in der Technologiebranche. Der Autor stellt dabei einen interessanten Kontrast fest: WĂ€hrend Startups aufgrund begrenzter Ressourcen oft effizientere Lösungen finden, haben groĂe Tech-Konzerne eine Kultur entwickelt, in der Software-Ingenieure zunehmend als âBabysitterâ fĂŒr unzuverlĂ€ssige Systeme fungieren.
Karandashev identifiziert falsche Anreizsysteme in GroĂunternehmen als Hauptursache. Beförderungen seien oft an die Entwicklung neuer Features gekoppelt, nicht an die Verbesserung bestehender Systeme. Dies fĂŒhre zu einem zyklischen Problem: Ingenieure implementieren Features, wechseln zu neuen Projekten und hinterlassen teilweise unvollstĂ€ndigen Code, der dann durch On-Call-Dienste gestĂŒtzt werden muss.
Besonders aufschlussreich ist seine Beobachtung zur Managementkultur. WĂ€hrend bei Startups die Ziele klar und direkt sind â dem Kunden und den Entwicklern das Leben zu erleichtern â stehen Manager in GroĂkonzernen unter Druck, messbare Erfolge zu liefern. Das Implementieren eines On-Call-Prozesses zur manuellen Fehlerbehebung erscheint dabei attraktiver als die grundlegende Verbesserung der Software-QualitĂ€t.
Alexey sieht in KI-Tools eine Chance, die Routineaufgaben der On-Call-Dienste zu automatisieren, betont jedoch, dass der eigentliche Kulturwandel tiefer gehen mĂŒsse: âSie mĂŒssen eine Ingenieurskultur fördern, in der der On-Call-Dienst die Ausnahme von der Norm ist.â
Interessant, so habe ich darĂŒber noch gar nicht nachgedacht. Wenn die Mitarbeitenden dann auch noch zusĂ€tzlich fĂŒr On-Call entlohnt werden, dann ist man vielleicht auch nicht daran interessiert, etwas nachhaltig zu beheben. Wobei, ich wĂŒrde den Schlaf hier ja immer vorziehen â On-Call bedeutet ja immer auch StreĂ fĂŒr sich und ggf. EinschrĂ€nkungen in der Freizeitgestaltung.
Mercari optimiert Production Readiness durch Automation
Der E-Commerce Riese Mercari zeigt, wie man DevOps-Prozesse clever modernisieren kann. Der bisherige Production Readiness Check (PRC) war mit durchschnittlich 35,5 Tagen Durchlaufzeit und 71 Checkpunkten ein echter Bottleneck fĂŒr Teams.
Die dreistufige Lösung:
Automatisierung
- 45% der Checks laufen nun automatisch
- Code-Scanning und Infrastruktur-PrĂŒfungen automatisiert
- Teams sehen direkt, wie sie Anforderungen erfĂŒllen können
Platform Engineering
- Platform-Komponenten erfĂŒllen PRC-Anforderungen âby defaultâ
- Optimierte CI/CD Pipeline
- Klare Dokumentation der PRC-konformen Komponenten
âShift Leftâ
- PRC-Anforderungen bereits in der Design-Phase
- Teams planen frĂŒhzeitig statt Last-Minute Stress
- Design Document Template entsprechend angepasst
Meine Meinung nach zeigt dieser Ansatz, dass Reliability nicht nur Prozess-Thema ist. Durch die Platform Engineering Strategie ist sie in der Infrastruktur âeingebautâ. Teams können den PRC nun in einem statt zwei Monaten abschlieĂen â ein echter ProduktivitĂ€tsgewinn!
Die Vision von Mercari, den Check-Prozess komplett zu eliminieren und Reliability vollstÀndig in die Plattform zu integrieren, ist ambitioniert aber spannend.
New Production Readiness Check experience in Mercari
WordPress-Konflikte & Automattic entlÀsst 16% der Belegschaft
In einer ĂŒberraschenden Entwicklung hat WordPress-Mutterkonzern Automattic eine umfassende Umstrukturierung angekĂŒndigt, die zur Entlassung von etwa 16% der Belegschaft fĂŒhrt. CEO Matt Mullenweg begrĂŒndet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, âproduktiver und profitablerâ zu werden und die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Diese Umstrukturierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Automattic in verschiedene Konflikte verwickelt ist. Besonders öffentlichkeitswirksam ist aktuell der Streit mit Joost de Valk und dessen Unternehmen Progress Planner. Nach kritischen ĂuĂerungen de Valks zur Zukunft von WordPress wurde ihm die Teilnahme an WordCamps untersagt. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf Progress Planner, obwohl de Valk nur 36% der Anteile hĂ€lt.
Taco Verdonschot, 20%-Teilhaber von Progress Planner, beschreibt die Situation als verwirrend und isolierend: WĂ€hrend das Unternehmen keine WordCamps sponsern darf, kann er selbst weiterhin als Sprecher auftreten. Verdonschot betont, dass de Valks Kritik kein Angriff war, sondern ein Aufruf zu besserer FĂŒhrung im WordPress-Projekt.
Die Umstrukturierung bei Automattic beinhaltet laut Mullenweg MaĂnahmen zum Abbau von Silos und zur Fokussierung auf ProduktqualitĂ€t. Betroffene Mitarbeiter erhalten ein umfassendes Paket mit Abfindungszahlungen und dĂŒrfen ihre Firmen-Laptops behalten.
The real impact of a WordPress ban
Schmunzelecke
Das Projekt git-auf-deutsch kannte ich bisher nicht â da sind ja alle spannenden Dialekte vertreten đ
- Git auf SchwĂ€bisch â âzammdoeâ istÂ
merge
, âziageâ istÂpull
 undÂbranch
 ist natĂŒrlich âabzweigeâ - Git auf Platt
- Git auf Hessisch
- Git auf Bayrisch
wird aktiviert ĂŒber diverse Aliase in der .~/.gitconfig
â witzig â danke an Klaus fĂŒr die Einsendung.
đĄ Link Tipps aus der Open Source Welt
Freelens: Benutzerfreundliche Kubernetes IDE
Freelens ist eine kostenlose Open-Source-IDE zur Verwaltung von Kubernetes-Clustern und positioniert sich als leichtgewichtige Alternative zu k9s und Lens. Die Anwendung bietet Entwicklern und DevOps-Experten eine intuitive BenutzeroberflĂ€che fĂŒr die Verwaltung komplexer Kubernetes-Infrastrukturen.
Highlights:
- PlattformĂŒbergreifend (macOS, Windows, Linux)
- Einfache Cluster-Verwaltung
- Grafische Darstellung von Kubernetes-Ressourcen
- UnterstĂŒtzung fĂŒr Multiple Cluster
- Leichtgewichtige und performante Architektur
- Kostenlos und Open-Source
- Benutzerfreundliches Interface fĂŒr Entwickler und Systemadministratoren
Freelens vereinfacht die Interaktion mit Kubernetes-Clustern und ermöglicht eine schnelle Ăbersicht ĂŒber Deployments, Pods, Services und andere Kubernetes-Objekte â ohne die KomplexitĂ€t traditioneller Verwaltungstools.
Installation einfach ĂŒber brew install --cask freelens
â ein APT und Arch Repository gibt es ebenfalls und sogar ein Windows Binary.
Screenshot als âDemoâ gibt es hier â viel SpaĂ damit.
https://github.com/AntonOsika/gpt-engineer
STU: S3 Explorer mit Komfort fĂŒrs Terminal
STU ist ein Open-Source Terminal-UI-Tool fĂŒr Amazon S3, geschrieben in Rust, das Entwicklern und Systemadministratoren flexible Möglichkeiten zur Interaktion mit S3-Speicher bietet.
Highlights:
- Rekursive Downloads von Objekten und Buckets
- Vorschau mit Syntax-Highlighting fĂŒr Textdateien
- Bilddarstellung fĂŒr Objekte
- Zugriff auf Objektversionen
- Anpassbare Tastenkombinationen
- UnterstĂŒtzung fĂŒr S3-kompatible Speichersysteme
- Filterung und Sortierung von Buckets und Objekten
- Direkte Kopie von Ressourcennamen in die Zwischenablage
STU vereinfacht die Arbeit mit Cloud-Speichern direkt aus dem Terminal und bietet eine leistungsstarke Alternative zu grafischen S3-Clients.
Screenshots und Beispiele findest du auf der GitHub Feature Page â installation fĂŒr Brew einfach mittels brew install lusingander/tap/stu
â fĂŒr cargo mit cargo install --locked stu
.
https://github.com/lusingander/stu
â Feedback & Newsletter Abo
Vielen Dank, dass du es bis hierhin geschafft hast!
Kommentiere gerne oder schicke mir Inhalte, die du passend findest.
Falls dir die Inhalte gefallen haben, kannst du mir gerne auf Twitter folgen.
Gerne kannst du mir ein Bier ausgeben oder mal auf meiner Wunschliste vorbeischauen â Danke!
Möchtest du den Newsletter wöchentlich per E-Mail erhalten?
Einfach hier abonnieren: