NeoNephos Initiative, RTO Debatte, Entrepreneurial Leave, Bare Metal Automatisierung, AWS NAT Gateway, On-Call, WordPress Layoffs und mehr – #183

Willkommen zu allesnurgecloud.com â€“ Ausgabe #183

Stell dir vor, deine Cloud-Rechnung wird in 4 Wochen 20 % teurer, einfach so.
Meiner Meinung nach haben wir die Praxis der Steuersparmodelle der US Unternehmen gepaart fehlender „Minimal Global Sales Tax“ viel zu lange durchgehen lassen – und irgendwie hat das auch zu einem langfristigen Wettbewerbsvorteil gefĂŒhrt.
Im Gegenzug bin ich nun gespannt, ob die EU die â€žDigitalsteuer“ auf amerikanische Unternehmen als Gegenmaßnahme vorbereitet hat und ob diese nun ĂŒberhaupt schnell eingefĂŒhrt werden kann.
Aktuell bin ich da eher skeptisch – aber die meisten Unternehmen sind da sicher nicht auf eine 20 % Kostensteigerung eingestellt..

Alternativen gibt es ja genug – zuletzt hatte ich ja european-alternatives.eu hĂ€ufiger genannt, aus dem Hause Sinner/Schrader gibt es nun ein neues Portal, welches fĂŒr die ein oder andere LinkedIn Erheiterung gesorgt hat.
Reagierst du heute schon oder wartest du noch?

Happy Bootstrapping Podcast

In dieser Woche habe ich Malthe Luda von der Agentur Swipe Circus und dem „Eventbrite“ fĂŒr Radfahrer, grouprides.cc, im Podcast interviewed. Spannende Reise, als kleine UI/UX Agentur gewinnen sie Kunden wie BSH und den ORF – und nach einem Buch ĂŒber Radtouren entstand die Idee zu grouprides, welches mittlerweile von ĂŒber 30.000 Radlern genutzt wird. Folge 115 kannst du hier direkt anhören â€“ oder die Zusammenfassung im Newsletter als Preview lesen.

Wie immer gibt es auch was zum Lachen und ein paar Open-Source Tipps!

Übrigens kannst Du meine Arbeit nun auf Patreon supporten, mir ein Bier ausgeben oder mal auf meiner Amazon-Wunschliste vorbeischauen â€“ Danke! Falls du Interesse hast, im Newsletter oder Podcast Werbung zu buchenkannst du das auf passionfroot machen.

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Linux Foundation Europe startet NeoNephos

Die Linux Foundation Europe hat die GrĂŒndung der NeoNephos Foundation bekannt gegeben, eine Initiative zur Förderung von Open-Source-Cloud-Technologien und digitaler SouverĂ€nitĂ€t in Europa. NeoNephos kommt mit eigener Homepage ist eines der ersten konkreten Ergebnisse des EU-Investitionsprogramms IPCEI-CIS (Important Project of Common European Interest – Cloud Infrastructure and Services).

Die neue Stiftung soll als zentrale Anlaufstelle fĂŒr die Entwicklung und Förderung offener Cloud-Lösungen dienen, die europĂ€ischen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mehr digitale Autonomie ermöglichen. Zu den GrĂŒndungsmitgliedern zĂ€hlen Unternehmen wie Clyso GmbH, Cyberus Technology, Deutsche Telekom AG, SAP SE, TNO – ECOFED, STACKIT und 23 Technologies GmbH.

„Linux Foundation Europe ist stolz darauf, den Start von NeoNephos zu unterstĂŒtzen, was einen bedeutenden Schritt zur UnterstĂŒtzung der Cloud-SouverĂ€nitĂ€tsziele Europas durch Open Source darstellt“, erklĂ€rte Gabriele Columbro, General Manager der Linux Foundation Europe. „Durch die Förderung eines offen verwalteten kollaborativen Ökosystems können wir die Innovation beschleunigen.“

Besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung offener, interoperabler Cloud-Technologien, der Sicherstellung digitaler SouverĂ€nitĂ€t sowie der Schaffung eines herstellerneutralen Umfelds fĂŒr Innovationen. Die Initiative wird durch umfangreiche öffentliche und private Investitionen unterstĂŒtzt – fĂŒr das IPCEI-CIS werden bis zu 1,2 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitgestellt, die voraussichtlich weitere 1,4 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisieren werden.

Irgendwie finde ich den Namen jetzt etwas „sperrig“ und hoffe natĂŒrlich, dass es nicht so eine Geschichte wie mit GAIA-X wird. Die Motivation, dass es klappt, könnte aktuell nicht höher sein.

The Linux Foundation Announces the Launch of NeoNephos to Advance Digital Autonomy in Europe


Return-to-Office-Debatte: Zwischen Fortschritt und Widerstand

In einem aktuellen LinkedIn-Artikel untersucht WeAreDevelopers die wachsende Tendenz von Unternehmen, ihre Mitarbeiter zurĂŒck ins BĂŒro zu holen – trotz der wĂ€hrend der Pandemie etablierten Remote-Arbeitskultur.

Argumente der Unternehmen vs. RealitÀt

Viele Firmen begrĂŒnden ihre RTO-Strategien mit:

  • Förderung von KreativitĂ€t und Innovation durch persönlichen Austausch
  • StĂ€rkung der Unternehmenskultur und des Teamgeists
  • Bessere Überwachung und Kontrolle der Arbeitsleistung
  • In manchen FĂ€llen könnte auch ein Zusammenhang mit aktuellen Entlassungswellen bestehen

Die Statistiken zur Remote-Arbeit zeigen jedoch ein anderes Bild:

  • Remote-Mitarbeiter sind nachweislich 13% produktiver
  • Die allgemeine ProduktivitĂ€t in den USA ist seit 2020 um 5% gestiegen
  • 94% der Angestellten berichten ĂŒber gleiche oder höhere Effizienz im Homeoffice
  • 75% genießen eine bessere Work-Life-Balance, 62% fĂŒhlen sich stĂ€rker engagiert
  • Arbeitgeber können rund $11.000 pro Remote-Mitarbeiter jĂ€hrlich einsparen

Risiken einer erzwungenen RĂŒckkehr

Die Autoren warnen vor den Folgen unĂŒberlegter RTO-Mandate, besonders in der Tech-Branche. Unternehmen sollten:

  1. Transparente BegrĂŒndungen liefern statt auf alte Gewohnheiten zu setzen
  2. Echte FlexibilitÀt anbieten anstatt starrer Regelungen
  3. Mitarbeiterfeedback ernsthaft berĂŒcksichtigen
  4. Bei RĂŒckkehrplĂ€nen durchdacht und schrittweise vorgehen

Das Fazit des Artikels: In der modernen Arbeitswelt sind Einheitslösungen zum Scheitern verurteilt. Erfolgreich werden die Organisationen sein, die mit Strategie, Empathie und Vertrauen fĂŒhren – und die verĂ€nderten Erwartungen ihrer Mitarbeiter respektieren.

The Return-to-Office Debate: Between Progress and Pushback


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„Entrepreneurial Leave“: unterschĂ€tztes Mitarbeiterbenefit?

Der „Entrepreneurial Leave“ (unternehmerischer Urlaub) könnte das effektivste Mitarbeiterbenefit sein, das die meisten Unternehmen noch nicht anbieten. In einem persönlichen Erfahrungsbericht beschreibt Marissa Goldberg, wie sie 2021 eigentlich kĂŒndigen wollte, um sich vollstĂ€ndig ihrem eigenen Unternehmen „Remote Work Prep“ zu widmen – und stattdessen ein unerwartetes Angebot erhielt.

Ihr CEO schlug vor: „Nimm doch zwei Monate unternehmerischen Urlaub. Deine Position wird hier sein, wenn du im September zurĂŒckkommen möchtest.“ Dieses Angebot ermöglichte ihr, sich voll auf ihr Business zu konzentrieren, ohne BrĂŒcken zu verbrennen, und zugleich die SelbststĂ€ndigkeit ohne permanente Entscheidung zu testen.

Der Ansatz bietet Vorteile fĂŒr beide Seiten. FĂŒr Unternehmen bedeutet es:

  • Talente halten statt sie vollstĂ€ndig zu verlieren
  • Von neu entwickelten FĂ€higkeiten profitieren, wenn Mitarbeiter zurĂŒckkehren
  • Eine Innovationskultur fördern
  • Langfristige LoyalitĂ€t aufbauen

„FĂŒhrungskrĂ€fte, die Spitzentalente halten wollen, erkennen, dass die UnterstĂŒtzung von Wachstum kein Zusatz ist. Es ist ein Wettbewerbsvorteil“, betont die Autorin. Nach ihrer Auszeit wechselte sie zu einer Kundenbeziehung mit dem Unternehmen – und selbst vier Jahre spĂ€ter wĂŒrde sie „alles stehen und liegen lassen“, um dieser FĂŒhrungskraft zu helfen.

Unternehmerischer Urlaub ist mehr als ein Benefit – er ist ein Vertrauensbeweis. Wenn Unternehmen zeigen, dass sie an das Wachstum ihrer Mitarbeiter glauben, werden diese sich auf besondere Weise fĂŒr das Unternehmen einsetzen.

Vermutlich ist es aber eher ein amerikanisches Ding, da ist es ja eher die Norm, dass man mehrere Jobs parallel macht. Bei uns ist das – eher schwierig. Im Podcast hatte ich einige GĂ€ste, die nebenher grĂŒnden und weiterhin angestellt sind. In der Regel profitiert die Firma auch vom „unternehmerischen Handeln“ und dem erweiterten Blick der Mitarbeitenden, die sowas machen. DafĂŒr muss die Firma das aber auch sehen und „wollen“


The Best Benefit You’re Not Offering (Yet)


Internationaler Schlag gegen Darknet-Streaming-Plattform

In einer groß angelegten internationalen Operation haben bayerische Ermittlungsbehörden gemeinsam mit Partnern aus 38 Staaten die Darknet-Plattform „KidFlix“ zerschlagen. Diese spezialisierte sich seit 2022 auf das Streaming illegaler pĂ€dokrimineller Videoinhalte und hatte weltweit etwa 1,8 Millionen registrierte Nutzer.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Bayerischen Landeskriminalamts konnten trotz ausgeklĂŒgelter Verschleierungsversuche bislang 1.393 TatverdĂ€chtige identifiziert werden. Die Ermittler waren besonders bei der Nachverfolgung von KryptowĂ€hrungstransaktionen erfolgreich, selbst wenn die Beschuldigten Mixing-Dienste und anonyme WĂ€hrungen nutzten.

Ein entscheidender Durchbruch gelang am 11. MĂ€rz 2025 mit der Beschlagnahme der Server in den Niederlanden, auf denen etwa 72.000 Videos gespeichert waren. Die Website wurde anschließend mit einem Beschlagnahmebanner versehen. Die Operation „Stream“ fĂŒhrte allein in Deutschland zu 96 Durchsuchungen in 13 BundeslĂ€ndern.

Europol ĂŒbernahm die internationale Koordination und unterstĂŒtzte mit Datenanalysen. Ein besonderer Fokus lag auf dem Schutz gefĂ€hrdeter Kinder – in mehreren FĂ€llen wurden MinderjĂ€hrige umgehend in die Obhut der JugendĂ€mter ĂŒbergeben. Die Ermittlungen dauern an, da die Betreiber der Plattform bisher nicht identifiziert werden konnten.

VerrĂŒckte Sache, 1,8 Millionen User und dann auch noch so eine Namensgebung. Die Meldung hatte es ins TV geschafft und deshalb wollte ich sie aus Relevanz GrĂŒnden mit nennen. Ich hoffe doch sehr, dass msn die Drahtzieher dahinter noch dran bekommt.
In der Niederlande stehen die Server hinter solchen Portalen ja öfter mal, weiß jemand, warum?

Internationaler Schlag gegen Darknet-Streaming-Plattform: Behörden ermitteln gegen 190.000 Nutzer


Automatisierte Bare-Metal Deployments bei Hetzner mit Ansible

Das Team von Palark hat ein Open-Source-Projekt veröffentlicht, das die Bereitstellung von Linux-Bare-Metal-Servern bei Hetzner mit Ansible automatisiert. Vor dem Hintergrund des wachsenden „Cloud Repatriation“-Trends – der RĂŒckverlagerung von Workloads aus der Cloud auf physische Hardware – bietet das Tool „hetzner-bare-metal-ansible“ eine willkommene Lösung fĂŒr ein nerviges Problem.

WĂ€hrend Hetzner aufgrund seines hervorragenden Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnisses bei vielen Unternehmen beliebt ist, fehlte bisher eine effiziente Automatisierungslösung fĂŒr die Bereitstellung physischer Server – ein Prozess, der manuell mehrere Stunden und vor allem viele Nerven in Anspruch nehmen kann. Zudem zeichnet sich der Hetzner Robot, in dem HW Server bestellt organisiert werden, durch ein Design aus, welches ich in Frontpage 98 nicht besser hinbekommen hĂ€tte.

Der Ansible-Playbook automatisiert den gesamten Prozess und „automatisiert“ das Frontend:

  • Aktivierung des Rescue-Modus ĂŒber die Hetzner API
  • Betriebssysteminstallation mit installimage
  • Konfiguration von Netzwerkschnittstellen (extern und intern)
  • Installation erforderlicher Softwarepakete
  • UnterstĂŒtzung fĂŒr Ubuntu 24.04 und 22.04

Das Tool besteht aus verschiedenen Ansible-Rollen, die den Server-Bootstrap, die OS-Installation, Netzwerkkonfiguration, Paketinstallation und Benutzereinrichtung abdecken. Mit Hilfe der Hetzner API verwaltet es den Rescue-Modus und Server-Reboots.

Nach der Installation konfiguriert das Tool die CPU fĂŒr maximale Leistung und kann bei Bedarf auch Server zu einem Kubernetes-Cluster hinzufĂŒgen. Das Projekt ist auf GitHub unter „hetzner-bare-metal-ansible“ verfĂŒgbar und spart hier und da bestimmt ein wenig Zeit ein.

Mir fehlt jetzt noch die LVM Konfiguration, die man bei einem physischen Server eigentlich immer vornehmen sollte.

Automating Linux bare-metal server deployment in Hetzner with Ansible


Kostenoptimierung bei AWS NAT Gateway

In einem schön visualisierten Blogbeitrag untersucht Malith R. die Kosten und Limitierungen des AWS NAT Gateways im Vergleich zu anderen Alternativen. WĂ€hrend das managed NAT Gateway in AWS-Zertifizierungstests stets als bevorzugte Lösung genannt wird, zeigt der Autor, dass diese Option bei bestimmten Datenvolumen unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig teuer werden kann.

Besonders interessant ist die interaktive Kostenanalyse: Ein NAT Gateway kostet mindestens $35 pro Monat – selbst bei 0 GB Datenverarbeitung. Bei geringem Datenaufkommen oder in Nicht-Produktionsumgebungen können die Kosten ĂŒber zahlreiche VPCs schnell ansteigen. Du kannst mit einem Schieberegler bei diversen Konfigurationen herausfinden, wie teuer der Traffic in der Praxis in deinem Fall sein könnte.

Als Alternative empfiehlt der Autor fĂŒr solche Szenarien „fck-nat“, eine selbstverwaltete Lösung von Andrew Guenther. Diese nutzt aktuelle AMIs mit Sicherheitsupdates und kostet mit einer t4g.nano-Instanz nur etwa $3 monatlich. Die Lösung hatte ich hier schon ein paar mal erwĂ€hnt â€“ mittlerweile gibt es eine Version 1.3.0 aus dem Januar 2024, die ziemlich „stabil“ und abgehangen zu sein scheint.

Besondere Aufmerksamkeit widmet der Autor neben den versteckten Kosten bei ausgehendem Datenverkehr sowie den Leistungsgrenzen des Standard NAT Gateways, insbesondere der maximalen Paketrate, die bei hohem Durchsatz zu Paketverlusten fĂŒhren kann – unschön, man denkt bestimmt erstmal nicht daran, dass der Cloud-Provider einen sogar bei der maximalen Paketrate beschrĂ€nken könnte.

AWS NAT Gateway


On-Call-Kultur im Wandel: Effizienz statt Notdienst?

In seinem kritischen Beitrag „Breaking Up with On-Call“ analysiert Alexey Karandashev die problematische Kultur der On-Call-Dienste in der Technologiebranche. Der Autor stellt dabei einen interessanten Kontrast fest: WĂ€hrend Startups aufgrund begrenzter Ressourcen oft effizientere Lösungen finden, haben große Tech-Konzerne eine Kultur entwickelt, in der Software-Ingenieure zunehmend als „Babysitter“ fĂŒr unzuverlĂ€ssige Systeme fungieren.

Karandashev identifiziert falsche Anreizsysteme in Großunternehmen als Hauptursache. Beförderungen seien oft an die Entwicklung neuer Features gekoppelt, nicht an die Verbesserung bestehender Systeme. Dies fĂŒhre zu einem zyklischen Problem: Ingenieure implementieren Features, wechseln zu neuen Projekten und hinterlassen teilweise unvollstĂ€ndigen Code, der dann durch On-Call-Dienste gestĂŒtzt werden muss.

Besonders aufschlussreich ist seine Beobachtung zur Managementkultur. WĂ€hrend bei Startups die Ziele klar und direkt sind – dem Kunden und den Entwicklern das Leben zu erleichtern – stehen Manager in Großkonzernen unter Druck, messbare Erfolge zu liefern. Das Implementieren eines On-Call-Prozesses zur manuellen Fehlerbehebung erscheint dabei attraktiver als die grundlegende Verbesserung der Software-QualitĂ€t.

Alexey sieht in KI-Tools eine Chance, die Routineaufgaben der On-Call-Dienste zu automatisieren, betont jedoch, dass der eigentliche Kulturwandel tiefer gehen mĂŒsse: „Sie mĂŒssen eine Ingenieurskultur fördern, in der der On-Call-Dienst die Ausnahme von der Norm ist.“

Interessant, so habe ich darĂŒber noch gar nicht nachgedacht. Wenn die Mitarbeitenden dann auch noch zusĂ€tzlich fĂŒr On-Call entlohnt werden, dann ist man vielleicht auch nicht daran interessiert, etwas nachhaltig zu beheben. Wobei, ich wĂŒrde den Schlaf hier ja immer vorziehen – On-Call bedeutet ja immer auch Streß fĂŒr sich und ggf. EinschrĂ€nkungen in der Freizeitgestaltung.

Breaking Up with On-Call


Mercari optimiert Production Readiness durch Automation

Der E-Commerce Riese Mercari zeigt, wie man DevOps-Prozesse clever modernisieren kann. Der bisherige Production Readiness Check (PRC) war mit durchschnittlich 35,5 Tagen Durchlaufzeit und 71 Checkpunkten ein echter Bottleneck fĂŒr Teams.

Die dreistufige Lösung:

Automatisierung

  • 45% der Checks laufen nun automatisch
  • Code-Scanning und Infrastruktur-PrĂŒfungen automatisiert
  • Teams sehen direkt, wie sie Anforderungen erfĂŒllen können

Platform Engineering

  • Platform-Komponenten erfĂŒllen PRC-Anforderungen „by default“
  • Optimierte CI/CD Pipeline
  • Klare Dokumentation der PRC-konformen Komponenten

„Shift Left“

  • PRC-Anforderungen bereits in der Design-Phase
  • Teams planen frĂŒhzeitig statt Last-Minute Stress
  • Design Document Template entsprechend angepasst

Meine Meinung nach zeigt dieser Ansatz, dass Reliability nicht nur Prozess-Thema ist. Durch die Platform Engineering Strategie ist sie in der Infrastruktur „eingebaut“. Teams können den PRC nun in einem statt zwei Monaten abschließen – ein echter ProduktivitĂ€tsgewinn!

Die Vision von Mercari, den Check-Prozess komplett zu eliminieren und Reliability vollstÀndig in die Plattform zu integrieren, ist ambitioniert aber spannend.

New Production Readiness Check experience in Mercari


WordPress-Konflikte & Automattic entlÀsst 16% der Belegschaft

In einer ĂŒberraschenden Entwicklung hat WordPress-Mutterkonzern Automattic eine umfassende Umstrukturierung angekĂŒndigtdie zur Entlassung von etwa 16% der Belegschaft fĂŒhrt. CEO Matt Mullenweg begrĂŒndet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, „produktiver und profitabler“ zu werden und die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Diese Umstrukturierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Automattic in verschiedene Konflikte verwickelt ist. Besonders öffentlichkeitswirksam ist aktuell der Streit mit Joost de Valk und dessen Unternehmen Progress PlannerNach kritischen Äußerungen de Valks zur Zukunft von WordPress wurde ihm die Teilnahme an WordCamps untersagt. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf Progress Planner, obwohl de Valk nur 36% der Anteile hĂ€lt.

Taco Verdonschot, 20%-Teilhaber von Progress Planner, beschreibt die Situation als verwirrend und isolierend: WĂ€hrend das Unternehmen keine WordCamps sponsern darf, kann er selbst weiterhin als Sprecher auftreten. Verdonschot betont, dass de Valks Kritik kein Angriff war, sondern ein Aufruf zu besserer FĂŒhrung im WordPress-Projekt.

Die Umstrukturierung bei Automattic beinhaltet laut Mullenweg Maßnahmen zum Abbau von Silos und zur Fokussierung auf ProduktqualitĂ€t. Betroffene Mitarbeiter erhalten ein umfassendes Paket mit Abfindungszahlungen und dĂŒrfen ihre Firmen-Laptops behalten.

The real impact of a WordPress ban


Schmunzelecke

Das Projekt git-auf-deutsch kannte ich bisher nicht – da sind ja alle spannenden Dialekte vertreten 😉

wird aktiviert ĂŒber diverse Aliase in der .~/.gitconfig â€“ witzig – danke an Klaus fĂŒr die Einsendung.


💡 Link Tipps aus der Open Source Welt

Freelens: Benutzerfreundliche Kubernetes IDE

Freelens ist eine kostenlose Open-Source-IDE zur Verwaltung von Kubernetes-Clustern und positioniert sich als leichtgewichtige Alternative zu k9s und Lens. Die Anwendung bietet Entwicklern und DevOps-Experten eine intuitive BenutzeroberflĂ€che fĂŒr die Verwaltung komplexer Kubernetes-Infrastrukturen.

Highlights:

  • PlattformĂŒbergreifend (macOS, Windows, Linux)
  • Einfache Cluster-Verwaltung
  • Grafische Darstellung von Kubernetes-Ressourcen
  • UnterstĂŒtzung fĂŒr Multiple Cluster
  • Leichtgewichtige und performante Architektur
  • Kostenlos und Open-Source
  • Benutzerfreundliches Interface fĂŒr Entwickler und Systemadministratoren

Freelens vereinfacht die Interaktion mit Kubernetes-Clustern und ermöglicht eine schnelle Übersicht ĂŒber Deployments, Pods, Services und andere Kubernetes-Objekte – ohne die KomplexitĂ€t traditioneller Verwaltungstools.

Installation einfach ĂŒber brew install --cask freelens â€“ ein APT und Arch Repository gibt es ebenfalls und sogar ein Windows Binary.
Screenshot als „Demo“ gibt es hier â€“ viel Spaß damit.

https://github.com/AntonOsika/gpt-engineer

STU: S3 Explorer mit Komfort fĂŒrs Terminal

STU ist ein Open-Source Terminal-UI-Tool fĂŒr Amazon S3, geschrieben in Rust, das Entwicklern und Systemadministratoren flexible Möglichkeiten zur Interaktion mit S3-Speicher bietet.

Highlights:

  • Rekursive Downloads von Objekten und Buckets
  • Vorschau mit Syntax-Highlighting fĂŒr Textdateien
  • Bilddarstellung fĂŒr Objekte
  • Zugriff auf Objektversionen
  • Anpassbare Tastenkombinationen
  • UnterstĂŒtzung fĂŒr S3-kompatible Speichersysteme
  • Filterung und Sortierung von Buckets und Objekten
  • Direkte Kopie von Ressourcennamen in die Zwischenablage

STU vereinfacht die Arbeit mit Cloud-Speichern direkt aus dem Terminal und bietet eine leistungsstarke Alternative zu grafischen S3-Clients.
Screenshots und Beispiele findest du auf der GitHub Feature Page â€“ installation fĂŒr Brew einfach mittels brew install lusingander/tap/stu â€“ fĂŒr cargo mit cargo install --locked stu.

https://github.com/lusingander/stu


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